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Sonntag, 25. Februar 2024

König von Albanien von Andreas Izquierdo

Foto: @Gisela Simak


Um was geht's? Unbezahlte Werbung. Coverrechte Verlag. 

Verlagsinfo: Ein fesselnder Roman, eine unglaubliche Geschichte, ein Schelmenroman allerersten Ranges

Salzburg, März 1913. Der Schausteller Otto Witte wird in eine Irrenanstalt eingewiesen, weil er steif und fest behauptet, König von Albanien gewesen zu sein. Der junge Doktorand Alois Schilchegger ist von diesem Mann fasziniert und nimmt sich seiner an.

Ottos Version der Weltgeschichte beginnt im Oktober 1912 in Konstantinopel. Das Osmanische Reich droht auseinanderzubrechen. Albanien nutzt die Gunst der Stunde, erklärt sich unabhängig und sucht einen König. Otto und sein Kumpan, der Schwertschlucker Max Hoffmann, riskieren einen waghalsigen Coup: Albanien sucht einen König? Albanien bekommt einen König! Nämlich Otto, der einem möglichen Kandidaten auf den Thron zum Verwechseln ähnlich sieht. Otto und Max treten im Kostüm als Prinz und dessen Sekretär auf. Niemand stellt auch nur eine Frage. Fünf Tage geht es drunter und drüber in Albanien. Otto hält Paraden ab, wird proklamiert, lässt sich vom Volk bejubeln, gründet einen Harem und macht gegen Serbien und Montenegro mobil. Der Schwindel bleibt freilich nicht unbemerkt und fliegt am Ende auf.

Dieser Roman um Albaniens angeblichen Kurzzeitkönig ist eine höchst vergnügliche Hommage an die Kunst des Hochstapelns. 

Meine Meinung: 

Dieses Buch sollte verfilmt werden

Schelmenroman ist die absolut richtige Bezeichnung für diese unterhaltsame Geschichte. Otto Witte ist wirklich ein Unikat. Ein Zauberer und Geschichtenerzähler vor dem Herrn. Mit seinem besten Freund dem Schwertschlucker Max erlebt er allerhand Abenteuer. Von Anfang an wurde ich in die Geschichte hineingezogen. Wollte wissen, wie der König 👑 von Albanien in eine Heilungsanstalt für Schwachsinnige gerät. Nun, ganz einfach. Indem der Titel erstunken und erlogen ist.

Die Salzburger Irrenanstalt hat der Geschichte eine besonders feine Note verpasst. Neben dem tragischen Umgang mit den Patienten, kommt man auch dort in den Genuss des falschen Königs. Ob als Regent oder Bewohner einer Irrenanstalt. Otto weiß jeden zu unterhalten. Dem jungen Assistenzarzt Schilchegger vermag er sogar neue Wege in der Medizin aufzuzeigen. Das mit solcher Raffinesse, dass es der angehende Arzt nicht gleich bemerkt. Vielmehr wächst seine Hochachtung zum falschen König gemächlich. Otto erzählt ihm seine Geschichte.

Dann gibt es da noch die Comtesse Fanny. Sie lernt Otto in Konstantinopel kennen. Durch einen klugen Schachzug, seitens Otto, gewinnt er das Herz der jungen schönen Frau. Selbst mit allen Wassern gewaschen, durchschaut die junge schöne Frau Otto sehr schnell. Ihre Wege sollen sich im späteren Verlauf noch einmal kreuzen.

Albanien sucht einen König. Otto hat von Politik keine Ahnung. Noch nicht einmal Interesse. Aber seine große Ähnlichkeit mit einem türkischen Prinzen bringt ihn auf die fatale Idee, selbst König von Albanien zu werden. Der Weg nach Albanien mutet abenteuerlich an. Elegant meistert Otto mit seinem Freund Max alle Hürden. Sein Einfallsreichtum kennt keine Grenzen.

Ich hatte die meiste Zeit ein Dauergrinsen im Gesicht. Konnte nicht umhin mich zu fragen, ob so ein Betrug auch heute noch funktionieren könnte.  Das war es, was mich an der Geschichte so fasziniert hat. Ein Zauberer, der des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist, wird König. Regiert ein Volk und soll das osmanische Reich retten. Sind seine Schachzüge wirklich von Intelligenz geprägt? Das ist die Frage. Um Antworten zu bekommen habe ich für ein paar Nachmittage eine abenteuerliche Reise erlebt.

Fazit:

Der bildhafte Schreibstil hat mir Orte und Personen klar vor Augen geführt. Geschichliche Fakten und Fiktion wurden harmonisch in das Geschehen integriert. Mir war wirklich keine Sekunde langweilig. Ob mir das Ende gefallen hat? Es war stellenweise anders als ich es erwartet habe. Ich hatte nicht nur Lachtränen vergossen. Es gibt zwei sehr emotionale Szenen. Von mir eine absolute Empfehlung.

Danke Andreas Izquierdo. Das war das zweite Buch, das ich von Ihnen gelesen habe. Mit Sicherheit nicht das Letzte.

ANDREAS IZQUIERDO ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Roman ›König von Albanien‹ wurde 2007 mit dem Sir-Walter-Scott-Preis bedacht. Er veröffentlichte zahlreiche weitere Romane, u. a. ›Das Glücksbüro‹ (2013), den SPIEGEL-Bestseller ›Der Club der Traumtänzer‹ (2014) und ›Fräulein Hedy träumt vom Fliegen‹ (2018). Für seine historische ›Wege der Zeit‹-Reihe um die drei Freunde Carl, Artur und Isi, bestehend aus ›Schatten der Welt‹ (2020), ›Revolution der Träume‹ (2021) und ›Labyrinth der Freiheit‹ (2022), wurde er mit dem bronzenen Homer ausgezeichnet. Zuletzt erschien ›Kein guter Mann‹ (2023). Andreas Izquierdo lebt in Köln.


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