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Dienstag, 17. Juni 2025

Wut und Liebe von Martin Suter

Foto: @Gisela Simak. Hintergrund kostenloses Bild von Pixabay 


Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Diogenes Verlag

Verlagsinfo: Noah ist ein Künstler Anfang dreißig. Das Gehalt seiner Freundin Camilla reicht knapp für sie beide. Camilla jedoch hat sich mehr vom Leben erhofft, weshalb sie sich von Noah trennt. Es ist eine Kopfentscheidung, doch wann, wenn nicht jetzt, soll sie ihre Zukunft in die Hand nehmen? Um seine verlorene Liebe zurückzugewinnen, ist Noah zu allem bereit. Als eine ältere Dame ihm die Chance bietet, zu einem Vermögen zu kommen, lässt er sich auf den zweifelhaften Deal mit ihr ein.

Meine Meinung 

 

Herzlich und spannend, mit vielen Überraschungsmomenten. 


Noah und Camilla lieben sich heiß und innig, doch Camilla möchte endlich ein Leben führen, bei dem sie nicht jeden einzelnen Franken dreimal umdrehen muss. Sie arbeitet in einer Buchhaltung und zahlt neben der Miete auch alles, was der Mensch so zum Leben braucht, damit Noah sich voll und ganz seiner Kunst  - der Malerei - hingeben kann. Der große Wurf bleibt jedoch aus und Camilla verlässt Noah, obwohl sie ihn doch so sehr liebt. Noch fühlt sie sich jung und attraktiv genug, um einen vermögenden Mann zu bekommen. 

Noah kann nicht fassen, dass ihn seine Freundin einfach so verlassen hat, obwohl er bestimmt bald ganz viel Geld mit seinen Gemälden verdienen wird. Der Geldsegen trifft tatsächlich schneller als erwartet ein. Zum Verdanken hat er ihn der schwer herzkranken und reichen Witwe Betty, die er in dem Lokal Tulpe kennenlernt. Zusammen genießen sie mehrere Mojitos und schütten sich gegenseitig ihr Herz aus. Die ältere Dame gibt dem Geschäftspartner ihres Mannes die Schuld an dessen dritten, tödlichen Herzinfarkt. 

Betty macht Noah ein Angebot, das aus ihrer eigenen Wut entstanden ist und Noah in einen Gewissenskonflikt bringt. 

Die Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln und so wurde ich förmlich in das Geschehen hinein gezogen. Der Schreibstil ist flüssig und mit schönen Zitaten geschmückt. Alle Figuren wirken wie mitten aus dem Leben gegriffen, mit all ihren Stärken und Schwächen. Neben Liebe und Wut enthält der Roman Krimielemente, die mich -  besonders zum Ende - fassungslos zurückgelassen haben. 

Fazit 


Damit mich das Ende eines Buches überzeugen kann, braucht es sehr viel Fantasie der Autoren, da ich schon Unmengen an Büchern gelesen habe und somit nicht mehr ganz so leicht zu überraschen bin. "Wut und Liebe" hat mich sprachlos gemacht. Martin Suter führt in dieser Geschichte die Leserschaft an der Nase herum und das mit voller Wucht. Er verwebt Kunst, Liebe und Betrug zu einem harmonischen Ganzen und zeichnet exakt die passenden Figuren dazu. 

Danke Martin Suter. Es war mir ein Fest. 




Foto: Joël Hunn


Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter ›Melody‹ und ›Der letzte Weynfeldt‹) und die ›Business-Class‹-Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.

Auszeichnungen
 ›Platin Award‹ von Universal Schweiz an Martin Suter und Stephan Eicher für 20'000 verkaufte Song Books, 2019
 Song Book ist eines der 25 ›Schönsten deutschen Bücher‹ der Stiftung Buchkunst, 2018
 Doppelte Charts-Auszeichnung für Song Book: ›Nummer 1 Award der Offiziellen Schweizer Hitparade‹ für Stephan Eicher und Martin Suter und ›Nummer 1 Award der Schweizer Bestsellerliste‹ für Martin Suter, 2018
 ›Literaturpreis des Wirtschaftsclubs‹ im Literaturhaus Stuttgart für Montecristo, 2015
 ›Swift-Preis‹ der Stiftung Marktwirtschaft für Wirtschaftssatire in Kronberg, Frankfurt a. M., für seine Business Class-Kolumnen, 2010
 ›SwissAward‹ vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) in der Kategorie Kultur, 2010
 ›Friedrich-Glauser-Preis‹ in der Sparte Kriminalroman für Der Teufel von Mailand, 2007
 ›Deutscher Krimipreis‹ (Platz 2) in der Kategorie ›National‹ des Bochumer Krimi-Archivs für den Roman Ein perfekter Freund, 2003
 In der Reihe ›Das Literarische Quartal‹ des Kulturmagazins ›Aspekte‹ im ZDF wurde Ein perfekter Freund zum Quartalsbuch Frühjahr 2002 gewählt, 2002
 ›Prix du premier roman étranger‹ für Small World in französischer Übersetzung, 1998
 Ehrengabe des Kantons Zürich für Small World, 1997
 Preis der österreichischen Industrie am Joseph-Roth-Wettbewerb in Klagenfurt für die Kolumne Business Class, 1995
 ›Best Screenplay‹ beim Festival des phantastischen Films in Sitges für Jenatsch, 1987

 


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