Foto: @Gisela Simak |
Klappentext:
Irland, zu Beginn der 1980er Jahre: An einem heißen Sommertag liefert ein Vater seine kleine Tochter bei entfernten Verwandten auf einer Farm im tiefsten Wexford ab. Seine Frau ist schon wieder schwanger, noch ein Maul wird zu stopfen sein.
So findet sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar John und Edna Kinsella wieder. An einem ungewohnt schönen und behaglichen Ort, wo es Milch und Rhabarber und Zuwendung im Überfluss gibt. Aber auch ein trauriges Geheimnis, das einen Schatten auf die leuchtend leichten Tage wirft, in denen das Mädchen lernt, was Familie bedeuten kann.
Das dritte Licht (»Foster«) wurde mit dem renommierten Davy Byrnes Award ausgezeichnet und in Irland als The Quiet Girl, ebenfalls preisgekrönt, verfilmt. Nun ist diese meisterhaft komponierte Geschichte über wirkliches Zusammenleben, Zuneigung und Zärtlichkeit endlich wieder in der deutschen Übersetzung von Hans-Christian Oeser bei Steidl erhältlich – in einer neuen, von der Autorin überarbeiteten Fassung. Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag.
Meine Meinung:
In der Kürze liegt die Würze
Die Geschichte spielt in Irland der 80er. Beim Lesen hat es sich für mich angefühlt, als wären es die 60er. Ein Mädchen wird von ihrem Vater zu entfernten Verwandten gebracht. Ihren Namen erfährt man nicht. In Wexford angekommen wird das Mädchen von den Kinsellas mit offenen Armen empfangen. Schnell gewöhnt sich das Mädchen bei dem kinderlosen Ehepaar ein. Dachte ich mir auch Anfangs wie schlimm es für das Mädchen sein muss eine Zeit lang weggegeben zu werden, so konnte ich die große Zufriedenheit des Mädchens schon bald spüren. In ihrem Zuhause herrscht Not. Die Mutter erwartet schon wieder ein Kind. Bei den Kinsellas kann sie essen so viel sie will und braucht. Das Mädchen hilft gerne im Haushalt mit. Sie liebt es auch auf dem Hof mitzuhelfen. Bei den Kinsellas läuft alles viel besser.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Obwohl nüchtern transportiert er die Gefühle der Personen sehr gut. Das Geheimnis konnte ich von Anfang an erahnen. Dennoch empfand ich die Geschichte spannend und wunderschön. Normalerweise mag ich es, wenn ein Buch mal weniger Seiten umfasst. Hier hätte ich tatsächlich wahnsinnig gerne weiter gelesen. Das Ende hat es in sich.
Fazit:
Eine kurze Geschichte, die alles enthält, was ein gutes Buch braucht. Ich würde dennoch gerne wissen, wie es bei dem Mädchen weiter geht. Von mir eine absolute Empfehlung.
Claire Keegan,
geboren 1968, wuchs auf einer Farm in der irischen Grafschaft Wicklow
auf. Sie hat in New Orleans, Cardiff und Dublin studiert. Bei Steidl
sind von der vielfach ausgezeichneten Autorin bereits die
Erzählungsbände
Wo das Wasser am tiefsten ist und
Durch die blauen Felder (in einem Band: Liebe im hohen
Gras, 2022) erschienen. Ihre Erzählung Kleine Dinge wie
diese (2022) stand auf der Shortlist des Booker Prize.
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