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Freitag, 28. April 2023

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein von Hanna Caspian

Foto: @Gisela Simak


 

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein

Roman | Von der Autorin der Bestseller-Serie um Gut Greifenau


Schloss Liebenberg, Band 1

Der Start der großen Trilogie der Bestseller-Autorin im Paperback-Format über ein Schloss in Brandenburg und seine Bewohnerinnen und Bewohner

Die achtzehnjährige Adelheid, Tochter eines Tagelöhners, soll auf Schloss Liebenberg als Stubenmädchen anfangen. Niemals hätte sie sich so ein Glück träumen lassen, denn nun kann sie für ihre hungernde Familie sorgen. Außerdem darf sie mit Viktor, einem der Diener, zusammenarbeiten, zu dem sie sich vom ersten Moment an hingezogen fühlt. Doch ihr Glück dauert nicht lange an, denn es ruft Neider auf den Plan, die das unschuldige Mädchen in eine Falle locken. Adelheid wird zum Hausmädchen degradiert und muss nun mit der erfahrenen Hedda Pietsch zusammen in einer kleinen Stube wohnen.

Die beiden jungen Frauen werden zu Freundinnen in höchster Not – und zu Zeuginnen eines der größten Skandale des deutschen Kaiserreichs …

Der Beginn der großen neuen historischen Saga von Hanna Caspian vor dem Hintergrund der sogenannten Eulenburg-Affäre, die Anfang des 20. Jahrhunderts das deutsche Kaiserreich erschütterte und den Kaiser fast zu Fall brachte. Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag

Meine Meinung

Hier kommen die Dienstboten zu Wort

Ich habe nach Büchern gesucht, die Ähnlichkeit mit der Erfolgsserie Downtown Abbey haben. In Schloss Liebenberg bin ich fündig geworden. Aus der Sicht der Bediensteten habe ich eine interessante Zeit auf dem Schloss verbracht.

Besonders Adelheid ist mir ans Herz gewachsen. Die Tochter eines Tagelöhners hat einzig ihrem hübschen Antlitz, mit der ebenmäßigen Haut, die Anstellung als Stubenmädchen zu verdanken. Doch das Glück ist ihr erst mal nicht hold. Durch eine gemeine Intrige wird sie zum Hausmädchen degradiert. Schon bald wird auch das Stubenmädchen Hedda Pietsch Opfer einer Intrige. Sie verliert ihre Kammer, die sie bislang alleine bewohnen durfte, und muss sich ein Zimmer mit dem Hausmädchen Adelheid teilen. Beide sind über den Umstand glücklich und werden  beste Freundinnen.

Wie man früher mit dem Hauspersonal umgegangen ist, entbehrt jeglicher Gerechtigkeit. Adelheids harte Arbeit im Schloss diente ausschließlich um ihre Familie über Wasser zu halten. Das regelmäßige Essen, die Wärme im Schloss waren nicht nur Genuss für sie. Bei jedem Besuch in der ärmlichen Hütte ihrer Familie, nagte ein schlechtes Gewissen an ihr. Mir sind besonders die Ungerechtigkeiten im Schloss sauer aufgestoßen. Ohne der Sache nachzugehen, wurde Adelheid für etwas bestraft, das sie nicht verbrochen hat. Doch das junge Mädchen ist nicht die Einzige, die für andere den Sündenbock spielen und dadurch große Verluste hinnehmen muss. Nach einem dramatischen Vorfall in Adelheids Familie, schwört das Mädchen Rache! Hatte doch die Fürstin ihre Bitte um Hilfe abgelehnt ….

Unsichtbar bleiben, stets saubere Hände haben und schuften für wenig Geld. Ich weiß, Gewerkschaften bestehen nicht nur aus Heiligen. Dennoch möchte ich genau an dieser Stelle mal applaudieren für die Menschen, die für die Rechte gekämpft haben, die wir heute genießen. Aber, es besteht weiterhin viel Luft nach oben! 

Ich konnte mir das prachtvolle Schloss bildlich vorstellen. Nebenbei habe ich viel über das deutsche Kaiserreich erfahren. Besonders interessant und spannend fand ich die Zwickmühle, in der sich der Fürst zu Eulenberg und Hertefeld befand. Gegen den Fürsten werden schwere Vorwürfe erhoben. Doch warum genießt Fürst Philipp ein gut duftendes Vollbad, statt den Anschuldigungen Paroli zu bieten? Wird der Kaiser seine Freundschaft mit ihm aufrecht erhalten?

In der Geschichte wir deutlich, wie wichtig es eigentlich ist, mit Personal anständig und gerecht umzugehen. Der attraktive Diener Viktor, Hedda und Adelheid scheinen langsam zu erkennen, dass ihnen mehr im Leben zusteht, als für die Reichen zu schuften und arm zu bleiben.

Fazit:

Das Setting spiegelt das luxeriöse Schloss wider. Ich habe mich sehre gerne darin bewegt. Das Gefühlsleben der Protagonisten hat die Autorin sehr gut transportiert. Das Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz findet Beachtung. Auch der Paragrag 175 kommt in der Geschichte zu tragen. Von mir eine absolute Empfehlung. 

Danke Hanna Caspian. 

Hanna Caspian

Die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Hanna Caspian beleuchtet mit ihren gefühlvollen und spannungsgeladenen Sagas bevorzugt fast vergessene Themen deutscher Geschichte.
Hanna Caspian studierte Literaturwissenschaften, Politikwissenschaft und Sprachen in Aachen und arbeitete danach lange Jahre im PR- und Marketingbereich. Mit ihrem Mann lebt sie heute als freie Autorin in Köln, wenn sie nicht gerade durch die Weltgeschichte reist.




 

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