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Freitag, 10. März 2023

Die Wut, die bleibt von Mareike Fallwickl


Foto: @Gisela Simak

Klappentext:

Die Wut, die bleibt

Mareike Fallwickls neuer Roman über die Last, die auf den ­Frauen ­abgeladen wird, und das Aufbegehren: ­radikal, wachrüttelnd, empowernd.

Helene, Mutter von drei Kindern, steht beim Abendessen auf, geht zum Balkon und stürzt sich ohne ein Wort in den Tod. Die Familie ist im Schockzustand. Plötzlich fehlt ihnen alles, was sie bisher zusammengehalten hat: Liebe, Fürsorge, Sicherheit.

Helenes beste Freundin Sarah, die ­Helene ­ihrer Familie wegen zugleich beneidet und bemitleidet hat, wird in den Strudel der ­Trauer und des Chaos gezogen. Lola, die ­älteste Tochter von Helene, sucht nach einer ­Möglichkeit, mit ihren Emotionen fertigzuwerden, und konzentriert sich auf das Gefühl, das am stärksten ist: Wut.

Drei Frauen: Die eine entzieht sich dem, was das Leben einer Mutter zumutet. Die anderen beiden, die Tochter und die beste Freundin, müssen Wege finden, diese Lücke zu schließen. Ihre Schicksale verweben sich in diesem bewegenden und kämpferischen Roman darüber, was es heißt, in unserer Gesellschaft Frau zu sein.Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag


Meine Meinung

Nichts für zarte Seelen

Seit dem ich diesen Roman gelesen habe, betrachte ich das Salz zum Frühstücksei mit anderen Augen. Diese Geschichte habe ich zusammen mit einer Bücherfreundin gelesen. Wir waren uns beide einig. Man kann sie häppchenweise genießen. Große Portionen wären für uns schwer verdaulich gewesen. Ach ja, Ihr fragt euch bestimmt, was es mit dem Salz auf sich hat. Die Familie sitzt beim Essen gemeinsam am Tisch. Der Vater meckert, weil kein Salz parat steht. Mutter Helene steht auf. Lola, die älteste Tochter denkt, nun holt das Muttertier das fehlende Salz. Sie geht zur Balkontür und öffnet diese. Die Tochter denkt: Prima! Frische Luft tut gut. Die Mutter springt vom Balkon. Innerhalb von Sekunden sitzen 3 Halbwaisen am Tisch. Und ein Witwer ohne Salz.

Der Titel passt wie die Faust aufs Auge. Die Wut hat sich auch bei mir kontinuierlich aufgebaut. Sarah, die beste Freundin der verstorbenen Helene, hat die Rolle der Mutter übernommen. Hatte sie einst Mitleid für Helene empfunden, so muss nun die erfolgreiche Krimiautorin feststellen, wie schnell mal im gleichen Fahrwasser schwimmt. 

Eine wirklich unrühmliche Rolle spielen die Männer in diesem Roman. Nachdem Lola ein schlimmes Erlebnis mit einem Jungen hatte, beschließen sie und ihre beste Freundin eine Kampfsportart zu erlernen. Sie lernen zwei weitere junge Frauen kennen. Alle vier sind traumatisiert. Alle vier haben sehr viel Wut im Bauch.

In diese knapp 400 Seiten wurden sehr viele verschiedene Themen gepackt. Die untergeordnete Rolle der Frau in einer Partnerschaft. Trauer, die jede der Frauen auf ihre eigene Art zu bewältigen versucht. Schuldgefühle und den Wunsch zu helfen bis zur Selbstaufgabe. Essstörungen und unheimliche Wut. Vor allem Angst, die Gewalttaten anzuzeigen. Sich keine Hilfe von der Polizei und unserem Rechtssystem zu erwarten.

Ich konnte die Frauen sehr gut verstehen. Ich weiß, Eigenjustiz ist keine Lösung und eine Straftat. Das sollte nicht nur uns Leser zu denken geben.


Fazit:

Dieser Roman erzeugt beim Lesen Wut. In einer wunderschönen Sprache geschrieben vermag er jedoch nicht, die Qualen zu lindern, die sämtliche Frauen erleiden mussten.


Das Ende ist irgendwie offen. Aber … die Wut, die bleibt! Danke Mareike Fallwickl

Mareike Fallwickl

Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, arbeitet als freie Autorin und lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. 2018 erschien ihr literarisches Debüt "Dunkelgrün fast schwarz" in der Frankfurter Verlagsanstalt, das für den Österreichischen Buchpreis sowie für das Lieblingsbuch der Unabhängigen nominiert wurde. 2019 folgte der Roman "Das Licht ist hier viel heller", dessen Filmrechte optioniert wurden. Sie setzt sich auf diversen Bühnen sowie Social-Media-Kanälen für Literaturvermittlung ein, mit Fokus auf weiblichen Erzählstimmen.


 







 


 


2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Gisela,
    was für ein interessantes und vielseitiges Buch- allerdings alles andere als leichte Kost.
    Hört sich auf jeden Fall lesenswert an.
    Danke für die Vorstellung.
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

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  2. Liebe Andrea

    Sehr gerne. Danke für deinen netten Besuch.

    Liebe Grüße von der Gisela

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