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Donnerstag, 13. Juli 2023

Adas Fest von Katrin Burseg

Foto: @Tanja Rothert

Adas Fest

von Katrin Burseg (Autorin)

Ein großer Roman über Festhalten und Loslassen von Familie

Ein Strandhaus an der französischen Atlantikküste mitten im Sommer. Doch der schöne Schein trügt. Der ansteigende Meeresspiegel verschlingt die Küste, und auch ›Les Vagues‹, an das die 74-jährige Ada vor vielen Jahren ihr Herz verloren hat, droht bei einem der nächsten Herbststürme ins Meer zu kippen. Ein letztes Mal noch möchte Ada ein rauschendes Fest feiern: in Erinnerung an ihren Mann, den berühmten Maler Leo Kwant, zusammen mit ihren Kindern, Freunden von früher und Vincent, dem Restaurantbesitzer aus dem Ort. Als die erwachsenen Töchter mit eigenen Sorgen anreisen, entgeht ihnen zunächst, dass Ada und Vincent etwas verbindet, das mit der Vergangenheit zu tun hat. Doch was Ada all die Jahre vor ihnen verheimlicht hat, ist so aufwühlend und tiefgreifend zugleich – es wird ihrer aller Leben für immer verändern. Unbezahlte Werbung, Coverrechte Verlag

 

 Meine Meinung:      

          „Spannende Familiengeheimnisse werden aufgedeckt“

Bereits mit dem Roman Unter dem Schnee konnte mich Katrin Burseg im Jahr 2021 restlos begeistern. In ADAS FEST muss sich eine Familie ihren Dämonen stellen und die unausgesprochenen Dinge der Vergangenheit aufarbeiten.

Die 74-jährige Ada verbringt einen letzten Sommer in ihrem geliebten Strandhaus an der französischen Atlantikküste, welches in naher Zukunft dem ansteigenden Meeresspiegel aufgrund des Klimawandels zum Opfer fallen wird. Zum Abschied und Gedenken an ihren verstorbenen Mann Leo möchte sie noch einmal ein großes Fest veranstalten im Kreise ihrer Familie und Freunden. Mit Vincent, der mit seinem Sohn Joel ein Restaurant im Ort führt, verbindet sie nicht nur eine langjährige Freundschaft. Es wird Zeit sich der Vergangenheit zu stellen und ihren Töchtern reinen Wein einzuschenken. Doch diese reisen mit eigenen Sorgen und Geheimnissen an.

Katrin Burseg hat einen ganz besonderen Schreibstil, flüssig, bildhaft, teilweise sinnlich und poetisch. Sie schafft es eine einzigartige Atmosphäre zu schaffen, so dass auch eher ruhigere Passagen des Buches absolut fesselnd wirken. Sie nahm mich mit auf die Reise an die raue Küste von Laplage-sur-Mer zu dem Haus in den Dünen nahe einem Kiefernwäldchen. Auf der Terrasse genoss ich die wunderschöne Aussicht, lauschte dem Rauschen des Meeres und sog tief die salzige Luft ein. Die dazu von Vincent servierten Speisen waren ein Gaumenschmaus.

Die Protagonistin Ada ist mir gleich nahe gegangen. Sie strahlte nicht nur die Trauer um den Verlust des geliebten Strandhauses aus. Da war mehr hinter der offenkundigen Melancholie, dort war Schmerz, Hoffnung, Liebe. Ihr ist klar, dass sie sich der Vergangenheit stellen muss, um einen Neuanfang zu wagen. Doch vor der Wahrheit ihren Töchtern gegenüber hat sie Angst, da es sich auf ihrer aller Leben auswirken wird. Ester, Imme und Kiki bringen ihre eigenen Sorgen mit ins Strandhaus. So explodiert irgendwann die angespannte Stimmung und alle Wahrheiten treten ans Licht. Und davon gibt es eine ganze Menge. Mit der Zeit waren dies für meinen Geschmack zu viele Geheimnisse und Offenbarungen.

Durch eingeschobene Rückblenden erfährt man viel aus dem Leben der Hauptcharaktere, auch was den verstorbenen Leo betrifft. Dies machte mir deren Handeln und Denken nachvollziehbar. Gut gefiel mir auch, wie die Auswirkungen des Klimawandels auf Küstenregionen und die Betroffenen thematisiert und in die Geschichte mit eingeflochten wurden.

Liebe Katrin Burseg, es war mir wieder eine Freude Ihren Roman zu lesen. An dieser Stelle vielen Dank an das @bloggerportal und @penguinbuecher für die Zusendung des Rezensionsexemplares.

 

Mein Fazit:

Der erste Schein einer leichten Sommerlektüre trügt, auch wenn der Schauplatz am Meer gelegen ist. ADAS FEST ist eine atmosphärische und tiefgehende Familiengeschichte, in der es viele unausgesprochene Dinge und Geheimnisse gibt, die in der Gegenwart aufgearbeitet werden. Katrin Burseg fesselt mit einem brillanten Schreibstil. 

 

Katrin Burseg

Katrin Bursegs Faible für Geschichte und Geschichten ließ sie Kunstgeschichte, Literatur und Romanistik studieren. Sie arbeitete als Journalistin, begann dann, Romane zu schreiben und erreichte mit »Unter dem Schnee« ein großes Publikum. In Norddeutschland aufgewachsen und in Hamburg zu Hause, hat sie sich schon früh für die Ozeane und den Klimawandel interessiert. Die damit einhergehenden Folgen für die Küstenregionen und die dort lebenden Menschen haben sie zu diesem Roman inspiriert.

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