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Donnerstag, 8. Mai 2025

Die Geschichtensammlerin von Evie Woods

Foto: @Gisela Simak 


Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Adrian Verlag. 

Aus dem Engischen übersetzt von Ivonne Senn. 

Mit einer Vorliebe für das Magische im Alltag ist Evie Woods‘ neuester Roman wieder voller sympathischer Charaktere, die außergewöhnliche Geschichten zu erzählen haben.

In einem ruhigen Dorf in Irland wird ein mysteriöser lokaler Mythos alles verändern ...

Vor hundert Jahren meldet sich Anna, ein junges Bauernmädchen, freiwillig, um einem faszinierenden amerikanischen Besucher dabei zu helfen, Märchen aus dem Irischen ins Englische zu übersetzen. Doch es ist nicht alles so, wie es scheint, und Anna findet sich bald inmitten eines Geheimnisses wieder, das ihre Lebensweise bedroht.

Im heutigen New York besteigt Sarah Harper ein Flugzeug an die Westküste Irlands. Doch als sie dort ankommt, stellt sie fest, dass sie dunkle Geheimnisse ans Licht gebracht hat – Geheimnisse, die sich auf der Grenze zwischen dem Alltäglichen und dem Jenseitigen, dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren bewegen. "Die Geschichtensammlerin" entführt uns 


 

Meine Meinung 

 



Die, die nicht an Magie glauben, werden sie niemals finden. (Road Dahls)

Nachdem mich "Der verschwundene Buchladen" total begeistern konnte, habe ich mich auf das neue Werk von Evie Woods sehr gefreut. "Die Geschichtensammlerin" hat mich in das mystisches Dorf Thornwood in Westirland geführt und eine wunderschöne, spannende Lesezeit beschert. 

                      Im Jahr 2010 - 2011

Sarah Harper verlässt zur Weihnachtszeit ihren Mann, und möchte zu ihrer Schwester nach Boston fliegen. Am New Yorker Flughafen kauft sie in einem Souvenirladen ein Keramikschaf und eine irische Zeitung. Darin liest sie über die Legende eines Weißdornbaums (Feenbaum), wegen dem die Führung der Autobahn umgeleitet wurde, um ihn zu erhalten. 

Seit "der großen bösen Sache", die sie in New York erlebt hat, spricht sie dem Alkohol stark zu. Nach mehreren Kaffees mit Whisky landet sie nicht wie erwartet in Boston, sondern in Irland. Desorientiert und völlig verkatert mietet Sarah das schnuckelige Cottage Butler's House. Auf einem ihrer Spaziergänge findet sie in einem knorrigen Baumstamm, ein hundert Jahre altes Tagebuch. 

                  Im Jahr 1910 - 1911 in Irland 

Das blutjunge Bauernmädchen Anna Butler erhält die große Chance, dem amerikanischen Besucher Harold Griffin-Kraus Märchen vom Gälischen ins Englische zu übersetzen. Dazu fahren sie auf dem Fahrrad zu verschiedenen älteren Ortsansässigen, die einiges über den Ort und den Mythos Feen (das gute Volk) zu erzählen wissen. Angefangen hat alles mit einem uralten Wald, auf dem sich einst ein knorriger Weißdornbaum befand. Lord Hawley ließ 1882 auf dem Anwesen ein Herrenhaus (Thornwood House) bauen. Den Weißdornbaum ließ er fällen und hatte somit schreckliche Dinge in Gang gesetzt  ... 
Anna hält ihre Erlebnisse in einem Tagebuch fest. 


Die Figuren sind wunderbar gezeichnet und unterstreichen das heimelige Gefühl, das man in dem irischen Ort verspürt. Die Einheimischen begegnen Sarah herzlich, was ihr sehr hilft, in ihrem Leben wieder Fuß zu fassen. Sie liest das Tagebuch von Anna Butler und begibt sich auf die Spuren von Annas Vergangenheit, die mit ihrer Familie in Butler's House vor hundert Jahren lebte. Ihre Verzweiflung, und der damit verbundene Alkoholkonsum, weichen einem neuen positiven Lebensgefühl. Dafür ist Oran, der Sohn des Cottage Vermieters, mitverantwortlich. Nach einem ersten, unglücklichen Zusammentreffen, bemerken beide, dass sie gemeinsame Interessen haben. Eine Besichtigung des Thornwood House ist spannend und lustig und ermöglicht ihnen einen unbefangenen Umgang miteinander. 

Da beide versuchen, vor ihren Schatten aus der Vergangenheit zu flüchten, war ich sehr gespannt, ob sie sich näher kommen werden und einander anvertrauen. In Orans Tochter Hazel findet Sarah eine Verbündete. Das junge Mädchen ist überzeugt, dass es Feen wirklich gibt und leiht Sarah ihr absolutes Lieblingsbuch von Harold Griffin-Kraus. Der schrieb vor knapp hundert Jahren ein Buch über seine Forschungen zur Existenz der Feen. 

Sarah erfreut sich wieder an der Malerei von Bildern. Als sie ihre Skizze von Thornwood House betrachtet, gefriert ihr das Blut in den Adern ...

Ich hatte Vermutungen, die sich leider nicht alle bewahrheitet haben. Sarahs Entwicklung hat mir sehr gut gefallen, obwohl sie mich am Ende beinahe enttäuscht hätte. Das ist ein kleiner Geniestreich der Autorin.

Annas Leben wies Parallelen zu Sarahs Leben auf. Beide Frauen trugen tiefe Trauer in ihren Herzen und liebten Spaziergänge zum geheimnisumwobenen Cnoc na Si. (Feen Hügel)

Besonders gut hat mir das Familienleben von Anna gefallen. Die Eltern bewirteten jeden Besucher, und gaben ihnen das Gefühl, stets willkommen zu sein. Trotz der großen Warmherzigkeit spürt man jedoch ein dramatisches Geschehen, das in der Vergangenheit stattgefunden hatte. Die Arbeit auf dem Hof ist beschwerlich, wird aber vom Vater voller Leidenschaft ausgeführt. Anna muss erst ihre Arbeiten verrichten, bevor sie mit Harold auf Geschichtensuche gehen darf. 

Auch die politische Situation Irlands findet durch die Irish Republican Brotherhood Beachtung. 

Die Feen in der Geschichte haben keine Gemeinsamkeit zu den üblichen Märchen. Ob ich an Feen glaube? Nach diesem Buch halte ich nichts mehr für unmöglich. Ich hoffe, mir begegnen nur gute Feen, da mir die Bösen Gänsehaut beschert haben, was nicht nur der winterlichen Kälte geschuldet war.

Ich hätte mir teilweise ein anderes Ende gewünscht; aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert. Guter Tipp von mir: Haltet Taschentücher bereit. 

Ihr solltet mit dem Buch wirklich erst dann beginnen, wenn ihr Zeit habt, es in einem Rutsch durchzulesen. Die geheimnisvolle Atmosphäre ist von Anfang an zu spüren und hat mich an die Seiten gefesselt. 

Eine klare Empfehlung, für die "Geschichtensammlerin", die mir die irischen Mythen näher gebracht hat. 

Danke, Evie Woods. Jetzt freue ich mich auf "Die geheimnisvolle Bäckerei!"

Erscheint am 2. September 2025


Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Adrian Verlag 

Verlagsinfo: Von der Bestsellerautorin vom millionenfach verkauften Titel Der verschwundene Buchladen

Eingebettet in die Kopfsteinpflasterstraßen von Compiègne gab es eine Bäckerei, die ihresgleichen suchte.

Gerüchte gingen durch die Stadt, dass das Gebäck einen Hauch von Magie biete und die dunkelsten Sorgen vertreiben würde. Schon ein Bissen eines Croissants kann Glück bringen, eine kostbare Erinnerung erschließen oder verborgene Sehnsüchte offenbaren. 

Aber dunkle Wolken zogen am Horizont auf... 

Edie Lane benötigt für das Rezept „Katastrophe“ nicht besonders viele Zutaten. Man nehme eine ungesunde Portion Wunschdenken und eine Prise Verzweiflung und so ließ Edie in Irland alles hinter sich, um ihren Traumjob in einer Bäckerei in Paris zu bekommen. Nur dass die Bäckerei nicht in Paris ist – und Edie auch nicht.

Das ist vielleicht nicht der Ort, an dem Edie sein wollte, aber sie merkt bald, dass es genau der Ort ist, an dem sie sein muss...











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