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Dienstag, 14. Februar 2023

Die Liebe an miesen Tagen von Ewald Arenz

Foto. @Gisela Simak



Klappentext:

Vom ersten Moment an wissen Clara und Elias, dass sie füreinander bestimmt sind. Damit ändert sich alles: Elias kann nicht länger verdrängen, dass er mit seiner Freundin in einem falschen Leben steckt. Und für Clara wird es Zeit, das Alleinsein aufzugeben. Auf das wilde Glück der Anfangszeit folgt die erste Bewährungsprobe, und die beiden zweifeln und kämpfen mit- und umeinander.
Kann man, nicht mehr ganz jung und beladen mit Lebenserfahrung, noch einmal oder überhaupt zum ersten Mal die große Liebe finden?
Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag

Meine Meinung:


Das ist nun das dritte Buch, welches ich von Ewald Arenz gelesen habe. Er hat wieder mal brisante Themen aufgegriffen. Zum einen die Liebe einer Frau zu einem wesentlich jüngeren Mann. Dies stellt, meiner Meinung nach, kein Problem dar. Kannte ich doch im realen Leben ein Paar, bei dem es über 4 Jahrzehnte hervorragend klappte. Vielmehr scheint der Egoismus der beiden Liebenden ein Problem darzustellen.

Da haben wir Clara. Eine Frau in den besten Jahren, die einiges erlebt hat. Nicht alles davon war schön. Besonders zu dem Zeitpunkt als sie den wesentlich jüngeren Elias kennen lernt. Ihr Vater nicht mehr ganz rüstig, die Mutter dement. Der Job futsch und überhaupt so ziemlich alles im Argen liegend. Elias fand ich stellenweise wirklich furchtbar. Er lebte in einer unglücklichen Beziehung, die eigentlich gar nicht unglücklich war. Sie hätte gar keine Beziehung sein müssen, wenn es der Egomane ganz einfach beendet hätte. Ich finde Männer schrecklich, die erst dann einen Schlussstrich ziehen, wenn die nächste Frau auf der Matte steht. 

Ich habe jedoch jedes einzelne Wort in dieser realitätsnahen Geschichte genossen. Es herrscht der ganz normale Wahnsinn, in wunderbare Worte verpackt. So kommt auch das Thema Demenz nicht ausschließlich tragisch daher. Die Leserschaft darf sich diesbezüglich auch auf humorvolle Szenarien freuen. Auch Claras und Elias erste Begegnung versprüht einen ganz besonderen Charme. 

Es entstehen alltägliche Schwierigkeiten. Ob das ungleiche Paar diese meistern wird, macht den spannenden Teil in diesem Buch aus.

Fazit:

Ewald Arenz hat es einfach drauf. Er verpasst alltäglichen Geschichten eine poetische Note. Dabei kommt er ohne Weichzeichner aus. Nennt ganz einfach die Dinge beim Namen. Jede seiner Geschichten bietet Lösungen. Was die Protas daraus machen ist unheimlich spannend. Mich konnte *Die Liebe an miesen Tagen* komplett überzeugen. Wieder einmal wird klar, dass Alt und Jung einfach zusammen gehört. 

Herzklichen Dank Ewald Arenz

Über den Autor und weitere Mitwirkende

EWALD ARENZ, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Mit ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand er auf der Liste »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und sowohl als Hardcover wie als Taschenbuch auf den SPIEGEL-Bestsellerlisten. Sein Roman ›Der große Sommer‹ (DuMont 2021) war 2021 »Lieblingsbuch der Unabhängigen« -- Dieser Text bezieht sich auf eine andere Ausgabe: hardcover


2 Kommentare:

  1. Hallo Gisela,
    das hört sich richtig toll an! Ich mochte besonders "Alte Sorten" von dem Autor und könnte mir gut vorstellen auch dieses Buch zu lesen.
    Liebe Grüße, Steffi

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    1. Hallo liebe Steffi

      Alte Sorten fand ich auch unheimlich gut. Ich habe das Buch gelesen und das Hörbuch inhaliert. Die Liebe an miesen Tagen ist ganz anders, aber nach meinem Empfinden genauso schön. Die Thematik Frau mit jüngeren Mann ist nach wie vor ein heikles Thema. Umgekehrt gehört es zur Normalität. Falls du das Buch liest, bin ich schon jetzt auf deine Meinung gespannt.

      Liebe Grüße von der Gisela

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