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Dienstag, 15. August 2023

Interview mit Ivar Leon Menger & Buchvorstellung. ANGST! Ein Thriller


Bibliografische Daten
EUR 16,00 [DE] – EUR 16,50 [AT]
ISBN: 978-3-423-26361-0
Erscheinungsdatum: 17.08.2023
1. Auflage
448 Seiten
Format: 13,6 x 21,0 cm
Sprache: Deutsch


Darum gehts:

Du wirst ganz mir gehören!

ANGST

Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer ...

Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt ...

Heute hat sich der Autor Ivar Leon Menger Zeit für uns genommen, um ein paar Fragen zu beantworten.


Lieber Ivar, würdest du dich bitte vorstellen?

Mein Name ist Ivar Leon Menger und in den letzten fünfundzwanzig Jahren war ich Hörspielautor (u.a. „Monster 1983“, „Ghostbox“, „Die drei ???“), Regisseur, Werbetexter, Grafikdesigner, Fotograf und Verleger. Seit letztem Jahr bin ich Schriftsteller und schreibe Romane. 

 



Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon als Kind gerne Gruselgeschichten erfunden und erzählt, habe aber nie daran gedacht, Schriftsteller zu werden. Zumal ich nicht gut in der Schule war. Ich habe gerade so das Abitur geschafft, um endlich Grafikdesign zu studieren. Denn Zeichnen war das Einzige, was ich gut konnte. Im Studium hatte ich plötzlich Berührungspunkte mit dem Filmgeschäft und habe sofort Blut geleckt. Also wollte ich in Berlin Filmregie studieren, doch mein Vater hat gesagt, dass er mir kein zweites Studium bezahlt und ich arbeiten gehen soll. Also dachte ich mir, Bildgestaltung habe ich gelernt, aber Schreiben kann ich nicht. Deshalb habe ich mich in einer Frankfurter Werbeagentur als Texter beworben. Dort habe ich viele Radio- und TV-Spots geschrieben und so zumindest Dialogschreiben gelernt. Am Wochenende habe ich dann meinen ersten Kurzfilm gedreht, der auf der Berlinale als bester deutscher Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Das war ein Zeichen. Also habe ich nach fünf Jahren meinen sicheren Job gekündigt und in der Videothek gejobbt, um meinen nächsten Kurzfilm zu schreiben und zu drehen. Dieser Film wurde dann wiederum von ProSieben ausgezeichnet, und ich erhielt den Regie-Auftrag für einen 20:15 Uhr-Film mit Bjarne Mädel. Ich bin nach Berlin gezogen, um den Film zu drehen, doch zwei Wochen vor Drehbeginn hat sich ProSieben mit der Filmproduktion zerstritten und der Spielfilm ist geplatzt. Da saß ich nun niedergeschlagen in Berlin. Über einen Freund habe ich den Synchronsprecher Jan-David Rönfeldt kennengelernt, der ein Drehbuch von mir als Hörspiel umsetzen wollte. Das fand ich eine tolle Idee. Also hat Jan-David in Hamburg mein Hörspiel „Der Prinzessin“ aufgenommen, bei dem auch Jens Wawrczeck (Peter Shaw) mitgespielt hat. Jens hat mich wiederum an das Hörspiellabel Europa als Autor für die drei ??? weiterempfohlen und so kam ich zum Hörspielschreiben. Das habe ich dann fünfzehn Jahre lang gemacht.


Woher nimmst du deine Ideen?

Oh, die kommen aus unterschiedlichen Welten. Manchmal ist es ein spannender Zeitungsartikel, den ich lese, mal ein Gespräch, das ich am Nachbartisch aufschnappe. Auch Filmdokumentationen können mich inspirieren. Eigentlich immer, wenn ein Mensch in Gefahr gerät.


Wollte auch der kleine Ivar schon immer Bücher schreiben?

Nein, als Kind wollte ich immer Detektiv werden. Nun ja, so etwas ähnliches bin ich ja jetzt geworden.


Magst du uns deinen Lieblingsschreibplatz zeigen?



Ich habe über die Jahre unterschiedliche Schreibplätze gehabt. Ich habe gern im Wald geschrieben, im Auto auf dem Waldparkplatz oder im Bett. Doch seit meinen Romanen schreibe ich in meinem kleinen Büro auf einer Freewrite, einer elektrischen Schreibmaschine, die ich auf meinen Beinen liegen habe. Ich schreibe also nie an einem Tisch. Anbei ein Foto meines aktuellen Schreibplatzes. 

 



Mit „Als das Böse kam“ konntest du mich total mitnehmen. Nun bekomme ich es in nur wenigen Tagen mit der „Angst“ zu tun. Magst du uns ein bisschen von deinem neuen Buch erzählen? Der Klappentext klingt vielversprechend.

Mein Thriller ANGST handelt von Mia, einer jungen Schauspielerin in Berlin, die das Gefühl hat, verfolgt zu werden. Als dann plötzlich ein Freund ermordet wird, glaubt sie zu wissen, wer der Täter ist – ihr Stalker. Doch die Polizei glaubt ihr nicht. Also schlüpft sie in die gefährlichste Rolle ihres Lebens, um den Mörder zu überführen: als Geliebte des Stalkers!




Wenn du magst, darfst du uns gerne ein bisschen aus deinem Privatleben erzählen.

Tatsächlich trenne ich in der Öffentlichkeit zwischen „persönlich“ und „privat“. Aber um etwas Persönliches von mir zu verraten – ich liebe Katzen über alles (obwohl ich einen Hund habe), genauso wie Schokolade und grünes Thai-Curry. Ich höre gerne Jazz und Filmmusik, schaue super gerne Thriller-Serien. Ich könnte den ganzen Tag Kaffee trinken oder Coke Zero, treffe mich gerne mit Freunden samstags im Café. Ich habe beim Schreiben oft Selbstzweifel und kann nicht in der Öffentlichkeit schreiben. Du wirst mich also nie mit meiner Schreibmaschine im Café oder Zug antreffen. Ich habe supergroßes Lampenfieber vor Lesungen, das sich erst nach zwanzig Minuten legt. Daraufhin habe ich einen Podcast gestartet, er heißt „Meine schlimmste Lesung“, in dem ich Autorenkolleginnen und Kollegen über ihre Erfahrungen befrage. Den Podcast kann man sich überall anhören, wo es Podcasts gibt. Ich liebe die Sonne, sitze aber am liebsten im Schatten. Mein Sternzeichen ist Skorpion. Meinen Urlaub verbringe ich gerne in Großstädten oder wenn ich Kraft tanken will, auf einer Insel in Dänemark.





Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?

Tatsächlich habe ich das Gefühl, beruflich endlich angekommen zu sein. Bücher zu schreiben, macht mich glücklich. Deshalb sind meine nächsten Ziele meine nächsten Romane.


Könntest du dir vorstellen ein anderes Genre zu bedienen? (Humor, Liebesromane usw,)

Ich könnte mir vielleicht vorstellen, Horror oder Sci-Fi zu schreiben, aber Thriller sind einfach meine Leidenschaft. Was mir interessanterweise schwer fällt, sind Krimis und Ermittlungsarbeit. Meine Hauptfiguren werden meist aus ihrem Alltag gerissen und geraten in dramatische Situationen. Daraus müssen sie es dann, ohne polizeiliche Hilfe, allein wieder herausschaffen. Ich baue aber gerne romantische Elemente in meine Thriller ein, weil das für zusätzliche Spannung sorgt. Kriegen sie sich oder nicht?


Welchen Rat würdest du dem Autorennachwuchs geben?

Romane zu schreiben ist wie ein Marathonlauf. Es dauert ewig. Deshalb passiert es meist, dass man vielleicht zwanzig, dreißig Seiten schreibt und dann wieder aufhört. Entweder, weil man nicht weiß, wie es weitergehen soll oder der Alltag zuschlägt. Deshalb ist mein Rat, täglich eine Seite zu schreiben. Das reicht und setzt nicht unter Stress. Nach einem Jahr sind es dann 365 Seiten!


Deine Bücher erscheinen beim wunderbaren dtv – Verlag. Wie lange hast du gebraucht, um einen Verlag zu finden?

Das war bei mir wie im Märchen. Nachdem ich meine wundervolle Agentur Liepman in Zürich gefunden hatte, dauerte es nur eine Woche, bis ich einen Verlag gefunden hatte. Denn fünf große Verlage wollten meinen Debütroman haben und ich konnte es mir glücklicherweise aussuchen.


Welche Frage würdest du gerne beantworten, die dir bisher noch bei keinem Interview gestellt wurde?

Was wärst du geworden, wenn du nicht Schriftsteller geworden wärst? Wahrscheinlich kriminell. Denn die dunkle Seite zieht mich seit meiner Kindheit magisch an.


Nun sind wir bei der letzten Frage angelangt. An der kommt keiner bei mir vorbei. :-) Welches peinliche Erlebnis hattest du in der Vergangenheit, über das du heute lachen kannst?

Tatsächlich sind mir peinliche Dinge, die mir früher passiert sind, heute noch peinlich. Deswegen versuche ich, sie so schnell wie möglich wieder zu vergessen. :-) Also, da muss ich wirklich mal überlegen ... Ach ja, ich war mal in Köln am Flughafen und saß dort in einem Café. Da kam ein Freund von mir vorbei. Ich habe ihn überschwänglich begrüßt. Doch er hat nur seltsam geguckt. Da wurde mir klar, er war gar kein Freund von mir – sondern Elton von TV Total! Elton war mir über das Fernsehen so vertraut, dass ich dachte, wie wären befreundet. Oje!


Vielen Dank lieber Ivar.

Danke für die spannenden Fragen, Gisela.



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