Verlagsinfo: Roman | Inspiriert von
einer wahren Begebenheit, erzählt die Bestseller-Autorin berührend
von einer jahrzehntelangen Suche nach Geborgenheit
Rosalie Meyer lebt allein mit ihrer
Katze in Neuss. Nur selten lässt die ältere Frau jemanden in ihre
kleine Wohnung mit der Fotosammlung voller Erinnerungen. Rosi ist
zufrieden mit ihrem ruhigen Alltag, bis eine Meldung in den
Abendnachrichten mit einem Schlag alte Wunden aufreißt.
Juli 1976: Europa stöhnt unter einer
Hitzewelle, in Niederbroich genießen Rebecca und ihre Schwestern die
freie Zeit. Rebecca feiert mit ihrer Clique am See und ist verliebt
in ihren Freund - doch nach den Sommerferien verändert sich ihr
Leben für immer.
Mit viel psychologischem Gespür erzählt
Christiane Wünsche eine spannende Familiengeschichte, die besonders
ist und doch vertraut anmutet.
Meine
Meinung:
Familie
ist da, wo man sich angenommen und geliebt fühlt.
Was für eine Geschichte! Zwischen
totalem Unverständnis bis zu großer Traurigkeit war gefühlsmäßig
alles für mich dabei. Ich konnte stellenweise das Handeln der
Hauptprotagonistin Rebecca nicht nachvollziehen. Bei Nacht und Nebel
verlässt sie ihre Familie. Die Geschichte spielt in den
70er Jahren bis in die Gegenwart. Der christliche Glaube
und die ländliche Gegend in Niederbroich haben in meinen Augen das ganze Drama
verursacht. Die Wahrheit durfte nicht offen ausgesprochen werden.
Eine fünfköpfige Familie ist an einer großen Lüge zerbrochen. Der
Grund dafür ist heutzutage in Deutschland gar nicht mehr
vorstellbar.
In den 70ern erlebt man die Flower Power
Zeit. Die RAF treibt ihr Unwesen. Einige Anhänger
müssen untertauchen. Zwischen all diesen Geschehnissen versucht das
junge Mädchen ihr Leben in den Griff zu
bekommen. Sie interessiert sich nicht für Politik. Sie hat andere
Probleme, denen sie sich nach vielen Jahren als betagte Frau stellen
muss.
Beim Lesen hat sich bei mir das
Gefühlskarussell gedreht. Ein Krimi könnte nicht spannender sein.
Emotionale Szenen sind dermaßen gut transportiert, dass die
Verzweiflung der Familie zur eigenen wird. Ich bin nicht ohne
Taschentücher ausgekommen.
So viele Gewissensbisse begleiten Rebecca auf ihrem Weg. Wie viele davon letztendlich eine Berechtigung
hatten, war für mich das Emotionalste an der Geschichte. Wobei klar
erkennbar wird, dass viele Dinge zum Vorschein gekommen wären, auch
ohne das tragische Verschwinden des jungen Mädchens. Ein großer
Irrtum lässt die Familie endgültig zerbrechen. Es ist total
interessant, wie verschieden Rebeccas Schwestern Ruth und Miriam mit
der Situation umgehen.
Fazit:
Der unnachahmliche Schreibstil der
Autorin hat aus diesem Buch ein besonderes Erlebnis gemacht.
Angelehnt an wahren Begebenheiten verfügt das Familiendrama über unheimlich viel Spannung.Wie Rebecca immer wieder Menschen gefunden hat, die ihr die Familie ersetzt haben, war sehr berührend. Sie ist eine Kämpfernatur, deren Weg ich gerne begleitet habe. Von mir eine absolute Empfehlung. Danke Christiane Wünsche.
Ich habe jedes einzelne Wort genossen.
Christiane Wünsche
Christiane Wünsche wurde 1966 in
Lengerich in Westfalen geboren, aber schon kurze Zeit später zog die
Familie nach Kaarst am Niederrhein. Mit zwanzig begann Christiane
Wünsche ihr Studium in der Großstadt, dennoch blieb sie der Heimat
eng verbunden. Seit 1991 wohnt sie wieder in Kaarst, wo sie auch
heute lebt und arbeitet. Sie hat eine erwachsene Tochter, der Familie
genauso wichtig ist wie ihr. Mit ihren Romanen »Aber Töchter sind
wir für immer« und »Heldinnen werden wir dennoch sein« gelang
Christiane Wünsche auf Anhieb der Einstieg auf die Bestseller-Liste.