Foto: @Tanja Rothert |
Das Lied der Biene
von Gabriela Gross (AutorIn)
Inhalt:
»Das Glück ist zu
schade für einen halbherzigen Versuch.«
Marga, Anfang vierzig, hat
genug davon, das Leben an sich vorbeiziehen zu lassen und will ihren Job im
Haushalt des Unternehmers Paul Alprecht kündigen, als seine Verlobte unerwartet
stirbt. Durch seinen Verlust kommt auch bei Marga alte Trauer wieder hoch, und
sie schreibt ihm eine tröstende, wenn auch anonyme E–Mail. Sie hätte nie mit
einer Antwort gerechnet, aber Paul, berührt und neugierig zugleich, schreibt
ihr zurück. Während sich Paul mit jeder weiteren E–Mail mehr und mehr fragt,
wer hinter der geheimnisvollen Verfasserin steckt, wächst eine Nähe zwischen
den beiden, die auf die Probe gestellt wird, als Paul zufällig einen Blick auf
Margas E–Mailverlauf wirft … (Unbezahlte Werbung, Coverrechte Verlag
Meine
Meinung (Tanja):
„Das Leben ist keine Sackgasse“
Schon lange vor Erscheinen war
ich extrem neugierig, was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Jetzt weiß
ich, in welchem Zusammenhang die Biene zu der Geschichte steht. Dieses kleine
und äußerst nützliche Insekt hat den Star-Auftritt schlechthin. Denn sie ist sozusagen
der Auslöser für den Wandel in Margas Leben.
Margas Leben ist farblos und
eingefahren, nach einer gescheiterten Ehe hat sie sich in ihr Schneckenhaus zurückgezogen.
Dies führt immer wieder zu Reibereien mit ihrer Tochter Conny, die dem Leben
offen und voller Energie begegnet. Die Kündigung des jahrelangen Jobs als
Haushälterin bei dem Hotelier Paul Alprecht soll der erste Schritt sein. Denn
seine zukünftige Frau Sybille mit ihrer arroganten und abfälligen Art ist nicht
mehr tragbar. Doch ausgerechnet dann kommt es zu einem tragischen Unglück, der
Sybilles Tod zur Folge hat. Paul ist überfordert mit seiner Trauer und Marga
wird ein eigener Verlust wieder präsent. Mit einer anonymen Email spendet sie
Paul Trost. Neugierig und berührt antwortet dieser und es entsteht durch den
Wortwechsel ein vertrautes Verhältnis. Bevor sich Marga ihm gegenüber
offenbaren kann, hilft ihm jedoch der Zufall auf die Sprünge.
Marga war mir von Anfang an
sympathisch. Ich mochte ihre liebenswerte Art und ihre Hilfsbereitschaft. Das zurückgezogene
Leben gab ihr Sicherheit. Bereits als junge Frau hat sie einen schweren Verlust
hinnehmen müssen, deren Trauer immer wieder zu Tage kommt. Der anonyme
Austausch mit Paul half auch ihr bei der Trauerbewältigung und gab ihr die
Kraft zu einem Neuanfang. Was für eine Freude, wie sie über sich hinauswächst
und ja zum Leben sagt.
Paul ist ein erfolgreicher
Unternehmer. Obwohl seine Arbeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, hat er immer
ein offenes und freundliches Wort für seine Haushälterin und begegnet ihr in
Augenhöhe. Liebevoll kümmert er sich um seine Stieftochter Inga aus der ersten
Ehe. Die ein oder andere Situation hat ihn ein wenig überfordert, hier musste
er sich Rat bei seinem Freund holen. Manche Reaktionen von ihm fand ich zu
gefühllos, was leider auf Margas Kosten ging. Zum Glück ist ihm sein Fehler am Ende
noch aufgefallen.
Die Nebencharaktere fand ich
sehr vielschichtig. Wobei mich Margas Freundinnen Eva und Kirsten schon
manchmal etwas nervten. Mal wollte jede immer das letzte Wort haben, um zu
bestimmen, wie Marga zu reagieren habe und dann wieder waren sie die
liebevollsten Freundinnen, die man sich vorstellen kann.
An dem Schreibstil der Autorin
mag ich das einfließen von kleinen Lebensweisheiten, die sie ihren LeserInnen mit
auf den Weg gibt. Die Biene empfand ich als interessanten Nebencharakter, deren
Wert für die Umwelt hier noch einmal in den Vordergrund gestellt wurde. Das
Ende des Buches hat mir ein wunderschönes Glücksgefühl bereitet. Jeder, der
Wohlfühlbücher und große Gefühle liebt, sollte bei diesem Buch unbedingt
zugreifen.
Mein
Fazit:
Gabriela Groß ist eine
Meisterin der gefühlvollen Worte. Auch in diesem Buch erzählt sie mit viel
Empathie über den Umgang mit dem Tod, die Bewältigung von Trauer und den Mut
für einen Neuanfang. Margas Geschichte hat einfach mein Herz erwärmt.
Gabriela Gross
Gabriela Groß ist das Pseudonym einer Autorin, die 13 Jahre
Drehbücher fürs Hauptabendprogramm (ARD und ORF), sowie Kinder- und
Jugendbücher geschrieben hat. Zuletzt hat sie mehrere Romane in der
Frauenunterhaltung veröffentlicht.
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