![]() |
Foto: @Giselas Lesehimmel |
Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag.
Hier geht's zum Bastei Lübbe Verlag
Die Telefonistinnen - Tage des Zweifels
Roman. Zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder, Petticoat und Emanzipation. Vier Freundinnen in schwieriger ZeitTeil 2 der Reihe "Die Telefonistinnen-Saga"
Nur zusammen sind wir stark - ein Plädoyer für die Frauenfreundschaft
Spätherbst 1948. In der Kölner Versicherung Pering weht ein neuer Wind: Viktor Pering, der Sohn des Inhabers, soll das Geschäft übernehmen. Rasch erhöht er den Druck, denn anders als seinem Vater ist ihm der Gewinn wichtiger als seine Mitarbeiter. Auch die Telefonistinnen, die in ihrer Zentrale für die richtigen Verbindungen sorgen, sind betroffen. Dabei ist ihr Leben schon kompliziert genug. Gisela muss entscheiden, ob sie ihren im Krieg verschollenen Mann für tot erklären lassen soll. Hanni ist hin- und hergerissen zwischen ihren Verpflichtungen für die Familie und ihrem Traum von einem eigenen Handschuh-Atelier. Die kämpferische Charlie schließt sich der Frauenbewegung an. Und Julia, die Jüngste, hat einen heimlichen Verehrer. Sie alle müssen ihren Weg finden. Doch welcher ist der richtige?
Meine Meinung
Die 40er-Jahre gehen weiter
Es ist nun schon eine Weile her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Doch ich war sofort wieder vom Folgeband gefesselt.
In der Versicherung Pering stehen große Veränderungen an. Victor Pering, der Sohn des Inhabers, hat ehrgeizige Pläne, um das Unternehmen noch ertragsreicher zu gestalten. Er möchte expandieren und scheut keine Kosten für einen dekorativen Springbrunnen vor dem Versichereringsgebäude - sehr zum Leidwesen der Telefonistinnen, die anscheinend keine Lohnerhöhung zu erwarten haben.
Es geht spannend und emotional weiter. Das Wiedersehen mit den Telefonistinnen war sehr schön und alle haben sich weiter entwickelt.
Die verwöhnte Charlie hat sich gut in das Unternehmen integriert. Klar, alle Marotten hat sich nicht abgelegt, was sie mir umso sympathischer macht. Ihr Einfallsreichtum kennt keine Grenzen - besonders wenn es darum geht, die Aufmerksamkeit vom Betriebsarzt zu bekommen. Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob sie wirklich in ihn verliebt ist, oder nur ihren Kopf durchsetzen möchte. Ihre Freundinnen aus der Telefonzentrale fordert sie auf, für eine Lohnerhöhung zu kämpfen.
Hanni hat lange auf ihre große Liebe gewartet. Umso glücklicher ist sie, als er endlich wieder vor dem Büdchen steht. Hanni erstellt weiterhin mit großem Erfolg gehäkelte Handschuhe und träumt von einem eigenen Handschuh-Atelier. Weiterhin ist ihr Arbeitstag sehr straff - ohne Wertschätzung von ihrem Vater zu erhalten. Ich war sehr gespannt, ob ihre Liebe zu dem britischen Soldaten Dean Bestand hat.
Gisela ist sich immer noch unsicher, ob sie ihren verschollenen Mann für tot erklären lassen soll. Immer wieder sieht sie einen Mann, der ihm ähnlich sieht - doch sobald sie ihm zuruft, läuft er davon. Ihr Sohn steckt in einem emotionalen Tief. Er kann sich einfach nicht mit seiner Armprothese abfinden und wartet weiterhin auf die Rückkehr seines Vaters. Gisela hat noch viele Hürden zu überwinden, bevor sie ihr neues Liebesglück genießen kann.
Julia blüht mittlerweile richtig auf. Ihre traurige Vergangenheit hat sie geprägt, aber nicht gebrochen. Das große Mädchen verfügt zwar über wenig Geld und ist immer hungrig, aber sie hat gute Freundinnen und einen heimlichen Verehrer.
Die Rezeptionistin Erna wartet weiterhin auf ihren verschollenen Sohn und ist die gute Seele der Telefonistinnen.
Ich weiß natürlich mittlerweile etwas mehr. Die emotionalen Achterbahnfahrten haben mich gut unterhalten. Die herzlichen Freundschaften unter den Frauen hat wieder mal gezeigt: Zusammen sind wir stark. Es gab Wendungen mit denen ich gerechnet habe - andere wiederum haben mich kalt erwischt.
Fazit
Der bildhafte Schreibstil konnte mich durchgehend fesseln. Die Figuren wirken authentisch und haben sich weiter entwickelt. Die 40er-Jahre sind wieder lebendig geworden. Ich habe mich selber sagen hören: Die gute alte Zeit. Bestimmt war nicht alles besser - aber einiges.
Für alle, die mehr erfahren wollen, spreche ich eine klare Empfehlung aus. Ich freue mich nun auf den 3. Band der Trilogie.
Danke Nadine Schojer.
Nadine Schojer ist Tourismus-Managerin und lebt mit Mann und Tochter in Wien. Wenn sie nicht physisch verreist, ist sie lesend und schreibend in der Zeitgeschichte unterwegs. Bei den Recherchen für ihre Reihe DIE TELEFONISTINNEN hat sie sich in die Mode der Fünfzigerjahre verliebt. Deshalb ist sie nun stolze Besitzerin eines Petticoat-Mantels. Unter Pseudonym hat Nadine Schojer bereits mehrere Romane veröffentlicht, zuletzt bei Lübbe den Liebesroman WIENER MELANGE FÜR ZWEI.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen