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| Foto @Gisela Simak |
Unbezahlte Werbung. Coverrechte: InselVerlag.
Verlagsinfo: Bernadette Swift, junge Lektorin bei Lenox & Park Publishing, will hoch hinaus: Sie träumt davon, als erste Frau an die Spitze eines Verlags zu gelangen. Doch das erweist sich als schwieriger als gedacht. Auf der Suche nach Verbündeten schließt sich Bernadette einem Buchclub für Frauen an. Entschlossen kämpft sie für ihre Karriere und für Gleichberechtigung – gegen ihren herablassenden Chef und eine intrigante Kollegin, die ihr Steine in den Weg legt. Zum Glück gibt es nicht nur ihren Buchclub, sondern auch einen charmanten Kollegen, der mehr als nur berufliches Interesse an ihr hat. Vielleicht, nur vielleicht, kann Bernadette den Durchbruch schaffen – für sich und alle Frauen, die nach ihr kommen.
Zum Inhalt
Mit Bernadette Swift hat die Autorin eine Hauptfigur gezeichnet, die in ihrem Job als Lektorin bei Lenox & Park Publishing, Nerven wie ein Drahtseil braucht, um sich in der dominanten Männerwelt zu behaupten. Sie muss dreifach soviel leisten, als ihre männlichen Kollegen und erhält weniger Lohn. Die Chefsekretärin begegnet ihr unfreundlich und intrigant. Dabei sollten Frauen doch zusammen halten.
Als sie probehalber zur ersten Lektorin befördert wird, laufen die Schikanen ihr gegenüber zur Höchstform auf. In einem Buchclub für Frauen findet sie Gleichgesinnte. Mit ihnen kämpft sie für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz. Der „Equal Pay Act“ wurde in den USA am 10. Juni 1963 von Präsident John F. Kennedy unterzeichnet. Davon ist jedoch nicht viel zu bemerken. Die Männer bekommen weiterhin für die gleiche Arbeit mehr Geld als Frauen. Es gibt jedoch einen Kollegen bei Lenox & Park Publishing, der Bernadette mit Rat und Tat unterstützt und sich auch der Frauenbewegung anschließt.
Meine Meinung
Frauenpower in den 60er Jahren
Der Schreibstil ist leicht und daher flüssig zu lesen. Die Geschichte beginnt sehr interessant und temporeich. Für die Gleichberechtigung der Frauen gibt es auch nach Jahrzehnten noch Handlungsbedarf. Mobbing am Arbeitsplatz hat an Aktualität nichts verloren und bringt viele Arbeitnehmer bis zum Burnout.
Das alles ist zwischen den Zeilen gut zu spüren. Bernadette hat Freundinnen gefunden, die sich mit Gesprächen gegenseitig aufgebaut haben. Nach jedem Treffen fühlt sie sich total erleichtert.
Bernadette ist in einem kleinen Dorf zwischen Feldern und Hühnern aufgewachsen. Sie hat sich den großen Traum erfüllt, bei einem großen Verlag in New York zu arbeiten. Dort lebt sie in einem Wohnblock, in dem Nachbarschaftshilfe großgeschrieben wird. Die Vermieterin kümmert sich um Bernadettes Dogge Frank, wenn sie in der Arbeit ist. Bernadette verwöhnt Nachbarn und nette Kollegen (da gibt es tatsächlich welche) mit selbstgebackenen Haferkeksen. Für Frank bäckt sie extra Hundekekse. In ihrer winzigen Küche zaubert sie kulinarische Genüsse. Diese Routinen erden und beruhigen sie.
Was mir besonders gut gefallen hat, es gibt Kapitel, in denen der tolle Hund zu Wort kommt. Das scheint mir zwar ein bisschen abgekupfert von "Eine Frage der Chemie ", hat aber gut in die Geschichte gepasst.
Die ersten zwei Drittel konnten mich an die Seiten fesseln. Leider wurde es dann stellenweise etwas kitschig. Mir hat die Frauenpower gut gefallen; aber dieses Liebesgeplänkel zwischen Bernadette und ihrem Retter in der Not, fand ich unpassend und hat meinen Lesefluss ein bisschen gestört. Weniger wäre hier mehr gewesen. Mir waren andere Themen wichtiger. Das ist jedoch, wie immer, Geschmackssache.
Die Probleme konnte Bernadette lösen. Das fand ich gut und glaubwürdig. Hätte es solche starken Frauen nicht gegeben, wären wir noch auf demselben Stand wie in den 60er Jahren.
Was die Verwandlung ihrer Mutter betrifft, fand ich unglaubwürdig. Darauf will ich jedoch nicht näher eingehen, weil ich nicht zu viel verraten möchte.
Fazit
Trotz Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen. Humorvolle Szenen haben die ernste Geschichte aufgelockert und mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Das Ende habe ich so nicht kommen sehen und ist bestimmt auch im realen Leben schon öfter vorgekommen.
Danke, Eliza Knight
Eliza Knight ist Journalistin, Podcasterin und Autorin. Sie hat zahlreiche historische und romantische Geschichten veröffentlicht. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Florida.
Sonja Hauser ist als Übersetzerin aus dem Englischen tätig. Sie übersetzt u. a. die Werke von Lucinda Riley, Emily Hauser, Sujata Massey und E. L. James.


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