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Sonntag, 19. November 2023

Die Unbändigen von Emilia Hart

 

Foto: @Gisela Simak


Um was geht's? Unbezahlte Werbung. Coverrechte Verlag. 

Männer haben versucht sie zu zähmen – aber die Kraft der Weyward-Frauen sprengt alle Fesseln


Ich bin eine Weyward und trage das Wilde in mir.

Meine Meinung:

Unglaublich spannend und magisch. 

Ich gebe zu, dieses Buch hat mich wegen des Covers magisch angezogen. Nun frage ich mich, ob eventuell sämtliche Insekten und Krähen mich manipuliert haben. Wie sonst konnte es möglich sein, dass ich wie ferngesteuert mit dem Buch zur Kasse ging?

Der kurze und spannende Prolog entführt uns in das Jahr 1619. Altha wartet im Kerker darauf, dass ihr der Prozess gemacht wird. Sie wird der Hexerei beschuldigt. 

2019

Kate muss aus ihrem alten Leben flüchten. Ihr gewalttätiger Mann Simon weiß nichts von einem Cottage inWeyward, das sie von ihrer verstorbenen Großtante Violet geerbt hat. Der ideale Ort, um unterzutauchen.

1942

Violet spürt eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Sie liebt Insekten und Vögel. Möchte ihr Verhalten studieren. Besonders Krähen haben es ihr angetan. Insekten jagen ihr keine Angst ein. Sie betrachtet sie vielmehr als Haustiere. Bringt ihnen Wertschätzung entgegen. Die Tiere spüren das. Sie weiß nichts über ihre Mutter, die nach der Geburt ihres Bruders Graham gestorben ist. 

Eines einmal gleich vorweg. Wer an einer Insekten Phobie leidet, hat zwei Möglichkeiten. Entweder niemals zu diesem Buch zu greifen oder es als Therapie zu betrachten. Denn eins wird absolut ersichtlich. Drei Frauen, aus verschiedenen Epochen, haben den Wert dieses Getiers erkannt und sinnvoll eingesetzt. Während es 1619 als Hexerei verkannt wurde, galt es 1942 als Geisteskrankheit. Altha musste ihre Gabe geheim halten. Durfte nur ihre Fähigkeit in der Heilkunst öffentlich zeigen. Doch auch diese sollte ihrer Mutter und ihr zum Verhängnis werden. Violet machte ihrem Vater Angst mit ihrer Gabe. Der  Viscount aus Orton Hall hatte für sie ein anderes Leben vorgesehen. 2019 hat es Kate da schon viel leichter. In unserem Zeitalter ist man eher gewillt solche Phänomene zu erforschen. Einzig Kate selbst steht sich im Weg. Will ihre Verbundenheit zu Krähen und Insekten nicht wahrhaben. Ein traumatisches Erlebnis aus ihrer Kindheit lässt sie glauben, ihre Gabe wäre mit einer großen Schuld verbunden.

Schillernde Libellen und das Singen der Vögel haben mich in dieser Geschichte begleitet. Das Schreien der Krähen hat angekündigt, wenn etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Nahe beim Cottage fließt ein Bach. Saftige Wiesen und Wälder haben etwas märchenhaftes in die Geschichte gezaubert. Aber das täuscht zum Teil sehr. Drei Frauen, die sich nicht kennen, sind über Jahrhunderte und Jahrzehnte miteinander verbunden. Sie spüren diese tiefe Verbundenheit zueinander. Alle drei müssen schlimme Dinge von Männerhand ertragen. In dem kleinen Cottage in Weyward finden sie die Wahrheit und ihre Wurzeln. 

Fazit:

Der magische Schreibstil und das Setting haben mich verzaubert. Die Kapitel sind kurz und knackig und enden fast alle mit einem Cliffhanger. Sie beginnen abwechselnd mit Altha (Krähe), Violet (Libelle) und Kate (Biene). 

Der Autorin ist der Spagat zwischen Historie, Fantasie und Gegenwart sehr gut gelungen. Ich weiß jetzt, warum ich wie ferngesteuert mit dem Buch zur Kasse gegangen bin. Beim Lesen ging es mir genauso. Die Insekten und Krähen haben mich durch die Seiten geführt. Ein Entkommen war mir nicht möglich. Wollte ich auch gar nicht ...

Danke Emilia Hart, für das wunderbare Kopfkino, das sie mir beschert haben.

Emilia Hart

Emilia Hart wuchs in Australien auf, bevor sie mit Mitte zwanzig nach Großbritannien zog. Sie studierte Englische Literatur und ließ sich anschließend zur Anwältin ausbilden. Ein Schlaganfall im Alter von sechsundzwanzig Jahren inspirierte sie dazu, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und ein Buch zu schreiben. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, geht Emilia gerne joggen. Sie lebt mit ihrem Partner im Süden Londons. »Die Unbändigen« ist ihr Debütroman.




2 Kommentare:

  1. Klasse beschrieben. Macht neugierig. Auch wenn ich nicht weiß, ob es mein Thema ist.
    Danke für deine ausführliche Rezension.

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  2. Schön Gisela, dass es Dich auch begeistern konnte. Ein tolles Buch. Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünscht Tanja

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