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Mittwoch, 27. März 2024

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt

Foto: @Tanja Rothert

Der Donnerstagsmordclub
oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt

von Richard Osman (Autor)

 
Beschreibung:

Ein verunglückter Drogendeal, ein toter Freund, der Donnerstagsmordclub is back and better than ever!

Das hätten sie sich ja denken können, die Hobbyermittler des Donnerstagsmordclubs. Ein Jahr ohne Mordfall haben sie sich zu Weihnachten gewünscht, doch nur wenig später – dahin der fromme Wunsch. Der Tote: Kuldesh Shamar, ein Antiquitätenhändler, der sich am Morgen nach den Festtagen in seinem Laden einfindet und unglücklicherweise in ein Drogengeschäft verwickelt wird, was er am Abend mit seinem Leben bezahlt. Von dem wertvollen Paket, das er aufbewahren sollte, aber fehlt jede Spur. Nicht unbedingt zur Freude der Beteiligten. Mittendrin in dieser Löwengrube aus Dealern, Fälschern und Betrügern, die dem Paket hinterherjagen, die vier aus Coopers Chase. Und sie sind wütend, denn der Tote war nicht irgendwer, sondern ein alter Freund von Elizabeths Ehemann Stephen. Zieht euch warm an, möchte man den Ganoven da zurufen, aber nicht, weil gerade Winter ist. (unbezahlte Werbung, Coverrechte Verlag)

 

Meine Meinung: (Tanja)

„Ein neuer Fall mit viel Tiefgang“

Das Rentnerquartett des Donnerstagsmordclubs aus Coopers Chase ist aus meiner Leseliste nicht mehr wegzudenken. Im vorliegenden Buch ermitteln Sie bereits in ihrem vierten Fall. Ich liebe die teilweise schrulligen Hauptcharaktere, die sich mittlerweile wie Familienmitglieder anfühlen.

Entgegen des allseitigen Weihnachtswunsches, ein Jahr von Mordfällen verschont zu bleiben, sehen sie sich schon mit dem nächsten konfrontiert. Denn ausgerechnet der Antiquitätenhändler Kuldesh Shamar, ein sehr guter Freund von Elizabeths Mann Stephen, hat durch Fremdeinwirkung das zeitliche gesegnet. Aus irgendeinem Grund muss er in ein Drogengeschäft verwickelt gewesen sein. Doch wohin ist die wertvolle Ware verschwunden? Neben Dealern, Fälschern und Betrügern machen sich die vier Rentner ebenfalls auf die Jagd nach einem unscheinbaren Tonkästchen gefüllt mit Heroin. Und glaubt mir, egal wer sich für schlau und gewieft hält, die Vier sind allen immer einen Schritt voraus.

Richard Osman versteht es einfach zu unterhalten. Die Wortwechsel und Schlagabtäusche haben es wirklich in sich und trumpfen mit jeder Menge britischem Humor und Skurrilität auf. Egal ob Begegnungen mit Verbrechern, altbekannten Charakteren oder Nebendarstellern, humoristisch komme ich immer wieder auf meine Kosten. Gerade Joyce mit ihrer Sprunghaftigkeit, in der sie zwischen Banalitäten und Fallinterna wechselt, ist immer ein Genuss.

Nebenschauplatz zur Verbrechersuche ist diesmal ein Liebesbetrug, dem ein neuer Mitbewohner von Coopers Chase aufgesessen ist. Mit Hilfe von Computer-Bob stellt die Rentnergang den Betrügern eine Falle, bevor der gutgläubige Mervyn seiner angeblichen Verlobten Tatiana noch mehr Geld in den Rachen werfen kann.

Bei der Suche nach dem verschwundenen Heroin sind diverse Personen involviert, Verbrecher jeglicher Hierarchie, Antiquitätenhändler, Fälscher und Kunstexperten. Alle haben eines gemein, Geldgier. Des Mordes an Kuldesh sind einige verdächtig. Also müssen diese erst einmal von unseren Vier VERNOMMEN werden. Von Smalltalk bis hin zu knallharten Vorwürfen ist alles dabei, wenn die Rentner zur Sache kommen. Der Autor hat ein Talent dafür, der Leserschaft auch Verbrecher emotional nahe zu bringen und deren handeln nachvollziehbar darzustellen. Es gibt immer wieder kleine Rückblenden und Begegnungen mit Personen aus vorangegangenen Fällen, was mir sehr gut gefällt.

Neben jeder Menge Momenten zum Schmunzeln gibt es in diesem Band leider auch viele traurige Passagen. Wer bereits gut mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce bekannt ist, wird bestimmt wissen, mit wem es geistig in Coopers Chase mehr und mehr bergab geht. Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders Bogdan, der Tag und Nacht auf Abruf verfügbar ist. Und sei es nur um Snowy, den kleinen Fuchs zu suchen.

Vielen Dank auch an Ibrahim für sein Vertrauen und den emotionalen Einblick in seine Vergangenheit. Ich hoffe, das Leben hält ein neues Kapitel für Dich bereit. 

Bei der Lösung des Falls war ich wie gewohnt auf falscher Fährte, die Wendungen waren vielseitig und wenig vorhersehbar. Ich denke jedoch, zum Ende hin hat jeder das bekommen, was er verdient hat. Die Boshaftigkeit einer Person kam für mich vollends überraschend, tja auch eine langjährige Freundschaft ist bei Geldgier nichts wert.

Herzlichen Dank Richard Osman für wieder einmal beste Unterhaltung. Ich hoffe, auf ein baldiges Wiedersehen mit Ron, Ibrahim, Elizabeth und Joyce. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir.

Mein Fazit:

Band 4 des Donnerstagsmordclubs ließ mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Trotz einer gesunden Portion britischem Humor und skurrilen Begegnungen liegt über allem eine gedrückte Stimmung. Mit Feingefühl wurde hier ein heikles Thema verarbeitet.


Richard Osman

Richard Osman ist Autor, Produzent und Fernsehmoderator. Seine Serie über die vier scharfsinnigen und liebenswerten Ermittlerinnen und Ermittler des Donnerstagsmordclubs hat ihn über Nacht zum Aushängeschild des britischen Krimis und Humors gemacht. Für sein Debüt Der Donnerstagsmordclub wurde er bei den British Book Awards 2020 zum »Autor des Jahres« gewählt. Er lebt mit Frau und Katze in London.

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