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Donnerstag, 26. September 2024

Der große Sommer von Ewald Arenz (Rezension von 2021)

Foto:@Gisela Simak 

Um was geht's? Unbezahlte Werbung.  Coverrechte Verlag. 

Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels 2021

Die Zeichen auf einen entspannten Sommer stehen schlecht für Frieder: Nachprüfungen in Mathe und Latein. Damit fällt der Familienurlaub für ihn aus. Ausgerechnet beim gestrengen Großvater muss er lernen. Doch zum Glück gibt es Alma, Johann – und Beate, das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug. In diesen Wochen erlebt Frieder alles: Freundschaft und Angst, Respekt und Vertrauen, Liebe und Tod. Ein großer Sommer, der sein ganzes Leben prägen wird.
Hellsichtig, klug und stets beglückend erzählt Ewald Arenz von den Momenten, die uns für immer verändern.

Meine Meinung

Ein Sommer, wie man ihn nur einmal im Leben erlebt.


Mit Frieder lernen wir einen 16jährigen Jungen kennen, der noch nicht weiß wo es im Leben lang gehen soll. Er liebt das Schwimmbad bei Regen und lernt die hübsche Beate kennen. Das Mädchen im flaschengrünen Badeanzug hat schon mal eine Gemeinsamkeit mit ihm. Schwimmen im Regen.

Mathematik und Latein machen ihm in der Schule das Leben schwer. Um die Nachprüfungen zu schaffen, darf er nicht in den gemeinsamem Familienurlaub mitfahren. Er verbringt die Ferien bei seinen Großeltern. Dort erwartet ihn lernen, lernen, und nochmal lernen. Denkt er. Aber es sollte alles ganz anders kommen. Seine Schwester Alma macht ein Praktikum in einem Altenheim und kann auch nicht mit in den Familienurlaub fahren.

Der gefürchtete Großvater entpuppt sich als sein bester Freund. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, hinter die Fassade des Professors zu blicken. Seine introvertierte Art mag Anfangs täuschen. Ich mag den Professor wirklich gerne. Altmodisch in seinen Ansichten, aber wenn es darauf ankommt ein Retter in der Not. Mir sind Menschen einfach lieber, die mich positiv überraschen. Die ihr gutes Herz nicht offen zur Schau stellen und die Kurve kratzen, wenn es ernst wird. Seine Einstellung zur Verliebtheit hat mich zum Lachen gebracht.



Verliebtheit ist eine temporäre Hormonvergiftung. Meist heilt sie von selbst. Seite 153



Frieders Großmutter kann man einfach nur mögen. Sie erzählt Frieder viele Geschichten aus ihrer Vergangenheit, die ja auch richtungsweisend für sein Leben sind. Kocht ihm seine Leibgerichte und ist künstlerisch begabt.

Ich habe diesen Sommer genossen. Auch ich gehe gerne bei Regen schwimmen. Frieders Hormone tanzen in diesem Sommer Tango. Es ist eine Geschichte von Freundschaften, Liebe und der Tatsache, wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Sie zeigt, was Trauer aus einem Menschen machen kann. Vier Freunde erleben zusammen einen Sommer, wie sie ihn mit Sicherheit kein zweites Mal erfahren werden. Ich mag Alma sehr gerne. Ihre innige Beziehung zu ihrem Bruder war zwischen den Zeilen spürbar. Bettina ist ein ganz liebes Mädchen. Ich kann sehr gut verstehen, dass Frieder sich in sie verliebt hat. Frieders bester Freund Johann kommt total flippig rüber. Aber auch er passt wunderbar in das Quartett.

Fazit:


Eine Geschichte, die sich anfühlt wie eine warme Sommerprise, hat mir unheimlich schöne Lesestunden beschert. Lebkuchen im Sommer und die erste große Liebe. Ein Teenager auf den Spuren seiner Herkunft und auf der Suche nach seinem Weg. Liebe, Freundschaft, Trauer und Vertrauen haben eine tragende Rolle in diesem Roman. Dies war jetzt das zweite Buch, das ich von Ewald Arenz gelesen habe. Nach *Alte Sorten* konnte mich nun auch *Der große Sommer* von Anfang an mitnehmen. Einst sang der Schlagersänger Chris Roberts *Du kannst nicht immer siebzehn sein!* Ca. 320 Seiten war ich wieder 17. Und es war schön. Es war Sommer …..

Ein Roman für Jung und alt, den ich sehr gerne empfehle. Danke Ewald Arenz.

EWALD ARENZ

EWALD ARENZ, 1965 in Nürnberg geboren, hat englische und amerikanische Literatur und Geschichte studiert. Er arbeitet als Lehrer an einem Gymnasium in Nürnberg. Seine Romane und Theaterstücke sind mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Mit ›Alte Sorten‹ (DuMont 2019) stand er auf der Liste »Lieblingsbuch der Unabhängigen« 2019 und ›Der große Sommer‹ (DuMont 2021) erhielt 2021 ebenjene Auszeichnung. Zuletzt erschien ›Die Liebe an miesen Tagen‹ (DuMont 2023).
www.ewald-arenz.de

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