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Foto: @Gisela Simak
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Um was gehts?
Wie schon in „Der Buchspazierer“ und
„Der Geschichtenbäcker“ präsentiert Carsten Henn auch in „Die
Butterbrotbriefe“ eine Geschichte, die Zuversicht schenkt und sich
beim Lesen anfühlt wie eine Umarmung. Eingebettet in eine zarte
Liebesgeschichte, geht „Die Butterbrotbriefe“ der Frage nach, ob
wir selbst unserem Leben seine Richtung geben oder andere über uns
bestimmen, ob das Schicksal uns regiert, der Zufall oder unser freier
Wille.
Unbezahlte Werbung. Coverrechte: Verlag.
Ein warmherziger und poetischer Roman
über zwei Menschen wie Sonne und Mond, über den Konflikt von Liebe
und Freiheit, von Unabhängigkeit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit
Wer schreibt heute noch Briefe?
Richtige, auf Papier, mit der Hand? Kati Waldstein, die mit fast 40
ein neues Leben beginnen will und Abschiedsworte für alle verfasst,
die sie geprägt haben – egal auf welche Art. Eine freundliche
Supermarktkassiererin, eine strenge Mathelehrerin, ein gleichgültiger
Ex-Mann. 37 Briefe insgesamt, geschrieben auf Butterbrotpapier, das
ihr Vater über Jahrzehnte für sie gesammelt hat.
Dann trifft sie auf Severin, der sein
Leben als Klavierstimmer wegen eines von ihm verschuldeten Unglücks
hinter sich lassen musste. Der aber fest glaubt, dass Kati und ihr
Heimatort sein Schicksal sind.
Die beiden scheinen füreinander
bestimmt und finden dennoch nicht zueinander – bis Kati erkennt,
dass sie sich von der Vergangenheit nicht verabschieden muss, um
ihrer Zukunft zu begegnen, und Severin begreift, dass er nur eine
Zukunft hat, wenn er lernt seine Vergangenheit anzunehmen.
Denn das Schicksal bestimmt vielleicht,
wer in unser Leben kommt, aber das Herz, wer darin bleibt.
Humorvoll und klug, leicht und poetisch
– die Bestsellerromane von Carsten Henn verzaubern, regen zum
Nachdenken an und sind pures Leseglück!
Wer eine warmherzige,
inspirierende Lektüre sucht, einen Roman wie eine warme Decke, wird
„Die Butterbrotbriefe“ lieben. In dem für ihn so typischen
lebensweisen und zugleich gefühlvollen Ton schreibt Carsten Henn
über Heimat und Fremde, Weggehen und Ankommen, über Menschen und
ihr Schicksal – oder ist es nur Zufall?
Meine Meinung:
Eine Geschichte, die einem ringsherum
alles vergessen lässt.
Als aller erstes muss ich mal ein
Geständnis machen. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich zuletzt einen
Brief geschrieben habe. Ich glaube, da war ich noch ein Kind. Da fing ein
Brief stets mit den gleichen Worten an: Liebe Oma. Wie geht es dir?
Mir geht es gut!🤣 Dann noch ein paar Worte über das Wetter. Dabei
verfügt das geschriebene Wort über so viel Macht. Das habe ich nun
bei Kati miterlebt. Kati ist eine Frau, die mir sehr imponiert hat.
Ihre Ehrlichkeit und soziale Ader machen sie so richtig sympathisch.
Nachdem ihre Mutter verstorben war, hat sie Briefe an sämtliche
Menschen geschrieben. Sie jedem persönlich vorgelesen. Manche Briefe
waren sehr herzlich und an die Person, die ihn bekommen hat, ein
großes Dankeschön. Mit anderen Briefen wiederum hat sie Probleme
aufgearbeitet. Ehrlich geschrieben, wenn die Person ihr sehr weh
getan hat. Dies stets ohne dabei Vorwürfe zu machen. Kati hat dabei
immer auch ihre eigenen Fehler erwähnt. Eigentlich wollte Kati
immer Friseurin werden. Doch aus ihr unverständlichen Gründen,
hat sie keine Lehrstelle bekommen. Sie arbeitet in einem Amt und
schneidet ehrenamtlich Menschen die Haare. Dabei lernt sie den Penner
Severin kennen. Ein Mann, der klassische Musik liebt und gerne Bücher
liest. Schon bald merkt Kati, dass sie beide viele Gemeinsamkeiten
haben. Vor allem eine Vergangenheit, die es zu
bewältigen gilt.
Diese romantische Geschichte in der auch
ein Rentier seinen Platz hat, konnte mir das Herz wärmen. Mir gezeigt, ich sollte mal wieder einen Brief schreiben. So wie Kati auf
einem Butterbrotpapier. Katis Vater starb als sie 8 Jahre alt war. In
einer Truhe hatte er für sie Butterbrotpapier gesammelt. Einige
hatten sogar Fettflecken darauf. Und dennoch hätte sie kein anderes
Briefpapier benutzen wollen.
Die Idee hinter dieser Geschichte ist
einfach nur schön. Mal kommt sie traurig, dann wieder total amüsant
daher. Alle Personen kommen absolut authentisch rüber. Die Briefe
fand ich alle interessant und emotional. Was sie ans Tageslicht
gebracht haben, empfand ich stellenweise mehr als schlimm. Und
dennoch die einzige Möglichkeit alle Ungereimtheiten aus der Welt zu
schaffen. Am meisten half Kati der Brief, den sie an sich selbst
geschrieben hat. Und Severin! Der Mann, der bei Kati die richtigen
Töne getroffen hat. Auch die Auflösung seiner Geheimnisse hat mich
sehr berührt. War es Schicksal oder Zufall? Jeder Brief endet mit Leb wohl ...
Fazit:
Dieses Buch ist eine Bereicherung und
sollte in keinem Bücherregal fehlen. Die Idee an Menschen Briefe zu
schreiben und persönlich vorzulesen, finde ich genial. Ich weiß,
ich werde solche Briefe nicht schreiben. Aber meine Meinung zu diesem
Buch ist doch auch schon was. Oder?
Von mir eine absolute Empfehlung.
Danke Carsten Henn. Ich habe jeden Brief
genossen und gerne das Rentier Harald gestreichelt.
Über Carsten Henn
Biografie
Carsten Henn, geboren 1973 in Köln,
besitzt einen Weinberg an der Terrassen-Mosel, hält Hühner und
Bienen und teilt sein Leben mit Katzen. Er arbeitete nach seinem
Studium als Radiomoderator und ist heute als freier Weinjournalist
und Restaurantkritiker tätig. Er veröffentlichte zahlreiche
erfolgreiche Kriminalromane und Liebeskomödien. Sein Roman „Der
Buchspazierer“ stand über zwei Jahre auf der
SPIEGEL-Bestsellerliste, wurde in 25 Länder verkauft, eroberte die
Herzen der Leserinnen und Leser und erhielt begeisterte
Besprechungen. Auch sein nächster Roman „Der Geschichtenbäcker“
eroberte auf Anhieb die Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste, blieb
viele Monate darauf und wurde vielfach ins Ausland verkauft.