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Zum Inhalt:
Moore, Liz
Der Gott des Waldes
Verlagsinfo: Manche sagen, es sei tragisch, was den Van Laars widerfahren ist.
Manche sagen, die Familie habe es verdient. Sie hätten sich nicht einmal bei den Suchern bedankt, die fünf Nächte lang im eiskalten Wind ausharrten, um ihren vermissten Sohn zu finden.
Manche sagen, es habe einen Grund gegeben, warum die Familie so lange brauchte, um Hilfe zu rufen. Dass sie wussten, was mit dem Jungen geschehen war.
Jetzt, vierzehn Jahre später, ist die Tochter der Van Laars in derselben Wildnis wie ihr Bruder verschwunden.
Manche sagen, es gebe keine Verbindung zwischen den beiden Fällen.
Manche sagen, so etwas könne kein Zufall sein.
Es ist August 1975, ein Sommer, der das Leben vieler Menschen in den Adirondack Mountains für immer verändern wird. Als Barbara eines Morgens nicht wie sonst in ihrer Koje im Sommercamp liegt, beginnt eine panische und groß angelegte Suche nach der 13-Jährigen. Das Verschwinden einer Jugendlichen im Naturreservat ist unter allen Umständen eine Katastrophe, aber Barbara ist keine gewöhnliche Camperin: Sie ist die Tochter der reichen Familie Van Laar, der das Camp und das umliegende Land in den Wäldern gehören. Und sie ist die Schwester von Bear, dem Jungen, der seit 14 Jahren vermisst wird. Kann das Zufall sein? Was wissen die anderen Kinder im Camp über Barbaras Verschwinden, und was verheimlichen die Angestellten, die im Schatten der Van Laars ihr Dasein fristen? Was hat der aus dem Gefängnis entflohene «Schlitzer» mit all dem zu tun und welche Geheimnisse hütet die Familie selbst?
Mit scharfem Blick führt Liz Moore in ihrem neuen packenden Roman an die Abgründe von sozialer Ungleichheit, Wohlstandsverwahrlosung und Machtmissbrauch, lässt aber auch den Kampf um weibliche Selbstbestimmung und den großen Wert von Freundschaft hochleben. Mit «Der Gott des Waldes» hat sie nicht nur einen brillanten Thriller, sondern auch einen fulminanten Gesellschaftsroman geschrieben.
Meine Meinung
Atmosphärisch und unheimlich spannend
Diese gesellschaftskritische Geschichte konnte mich von Anfang an fesseln. Sie überzeugt durch eine subtile Spannung, die durchgehend bestehen bleibt.
Von den 59er-Jahren bis 1975 führt uns die Autorin mit Raffinesse durch einen Wald in den Adirondack Mountains, wo die Familie Van Laar erfolgreich ein Jugendcamp betreibt.
Die Figuren wirken authentisch und haben fast alle große Geheimnisse. Die größten davon bestehen aus dem Verschwinden von zwei Kindern.
1961 verschwindet der kleine Sohn Bear der Van Laars spurlos im Wald. Der Fall konnte nie richtig aufgeklärt werden. Genau 14 Jahre später wird die 15-jährige Barbara Van Laar vermisst.
Die verschiedenen Kapitel wechseln zwischen den Jahren, die gut gekennzeichnet sind, sodass man ohne Probleme dem Geschehen folgen kann. Fast jedes Kapitel wird von einer anderen Person erzählt, und endet mit einem Cliffhanger, was die Spannung noch mehr steigert.
Den Kindern und Jugendlichen wird im Camp beigebracht, wie man im Wald überleben kann. Wenn sich jemand verirrt, soll er an Ort und Stelle bleiben und nach Hilfe rufen, da man sich ansonsten immer weiter verläuft. Nicht selten befindet man sich ohnehin in der Nähe des Waldweges. Ich fand diese Passagen sehr interessant, aber leider konnte es das Verschwinden der Laars Kinder nicht verhindern.
Wir lernen Bear und Barbara auch in der Vergangenheit kennen, was dazu geführt, hat, dass ich mit der Mutter Alice Van Laar mitgelitten habe. Besonders einige Szenen mit Bear gingen mir sehr nahe.
Die Frauen haben kaum Mitspracherecht und müssen nach den Regeln der Männer leben. Besonders Alice musste unter der Dominanz ihres Mannes sehr leiden. Das war für mich unvorstellbar, da zumindest 1975 noch nicht allzu lange her ist.
Ich konnte auch nicht nachvollziehen, wie lange bei beiden verschwundenen Kindern gebraucht wurde, bis die Polizei gerufen und professionelle Suchtrupps eingesetzt wurden. Welche Geheimnisse hüten die Van Laars?
Auch die Angestellten auf dem Camp spielen nicht mit offenen Karten ...
Meine Vermutungen haben sich nicht bestätigt. Die Autorin versteht es meisterhaft, den Leser in die Irre zu führen, und machte es mir daher sehr schwer, das Buch zur Seite zu legen. Das Ende ist ein Geniestreich, das ich so nicht erwartet habe.
Fazit
Eine klare Empfehlung von mir, für dieses atmosphärische und spannende Buch, das das Potenzial hat, mein Jahreshighlight zu werden. Der Gott des Waldes - Griechischer Gott Pan - konnte mich auf der ganzen Linie überzeugen.
Danke Liz Moore. Es war mir ein Fest.
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