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Montag, 19. Februar 2024

Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith

Foto: @Gisela Simak


Um was geht's? Unbezahlte Werbung. Coverrechte Verlag. 

Verlagsinfo: Seit über siebzig Jahren verzaubert Ein Baum wächst in Brooklyn weltweit neue Leserinnen und Leser. Dieser Roman über ein Mädchen, das gegen alle Hindernisse anliest, ist nun endlich wieder auf Deutsch erhältlich – eine Geschichte, erfüllt von Lebenslust und Kraft, beseelt von der Euphorie über das Sein.
Die elfjährige Francie Nolan ist eine unbändige Leserin, eine Süßigkeiten-Connaisseuse, eine genaue Beobachterin der menschlichen Natur – und sie hat einen Traum: Sie möchte Schriftstellerin werden. Ein Traum, der in dem bunten, ruppigen Williamsburg von 1912 kaum zu erfüllen ist. Hier brummen die Mietshäuser vor all den Zugewanderten, jeden Tag wird von hart verdientem Geld das Essen zusammengeklaubt, Kinder strömen durch die Straßen, um für ein paar Pennies Süßigkeiten zu ergattern. Doch wenn Francie auf der Feuertreppe in der Sonne sitzt und liest, gibt es für sie keinen schöneren Ort. Und wenn sie auch gegen so manche Widrigkeit anschreiben muss, ist sie sich einer Sache gewiss: dass es sich immer lohnt, nach dem puren Leben zu streben.

Meine Meinung:

Der Kampf einer Familie in Brooklyn, um ein lebenswertes Leben.


Brooklyn 1912 - 1917

Dies ist die Geschichte einer armen Familie in Brooklyn, die dennoch unheimlich reich anmutet. Das mag dem wunderbaren Zusammenhalt in der Familie geschuldet sein. Francie Nolan lässt uns an ihrem Leben teilhaben. Das belesene Mädchen liebt ihren Vater Johnny abgöttisch, obwohl dieser dem Alkohol sehr stark zuspricht. Oftmals keinen Lohn nach Hause bringt. Doch keiner singt so wunderschön wie er. Keiner läuft so gepflegt durch Brooklyns Straßen und Gassen wie Francies Vater. Und keiner ist so warmherzig und verständnisvoll, wie dieser mit Fehlern behaftete Mann. Mit ihrem ein Jahr jüngeren Bruder Neeley verbindet sie eine glückliche, sowie schwierige Kindheit. Kathy Nolan liebt ihren Mann. Trotz seiner Schwächen sieht sie auch noch nach Jahren den guten Kern in ihm. Sie putzt sich ihre Finger in den Mietskasernen wund, damit die Familie überleben kann. Möchte ihren Kindern eine gute Schulausbildung ermöglichen.

Francies Tanten sind auch Frauen, die so einige Kämpfe austragen, um ein Stückchen vom Glückskuchen zu ergattern. Die Zeiten sind hart. Kinder müssen so früh wie möglich Geld verdienen. Bei so viel Armut und mangelhafter Bildung, ist es ein Wunder, wie Kathy Nolan für und mit ihren Kindern um ein besseres Leben gekämpft hat. Dies mag ein fiktives Geschehen sein, dennoch gab es diese Dinge bestimmt sehr oft auch im realen Leben. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Francie beim älter werden zu begleiten und zu erleben, wie sich als Teenager ihre Sichtweise auf sämtliche Dinge verändert hat. Viele Tragödien kommen mit einem Hauch Humor daher. Zwischen Armut, Kunst und Literatur wächst auch ein Baum in Brooklyn, der sich genauso wenig wie die Nolans, unterkriegen lässt. 
Die Armut war groß. Dennoch habe ich Theaterluft inhaliert und Shakespeares Worten gelauscht. Was jedoch das Beste am Ganzen war: Ich habe sehr viel Empathie gespürt. Ob Kathy, deren Mutter oder Schwestern. Keiner hat über den anderen gewertet. Vielmehr haben sie Hilfestellung in jeder Lebenslage geleistet. Krieg liegt in der Luft. Dem wurde jedoch nicht allzu viel Raum in diesem Buch gegeben.

Fazit:


Der wunderbare Schreibstil und die Geschichte Brooklyns, Anfang des 20.Jahrhunderts, haben mir ein spannendes und emotionales Leseerlebnis beschert. Francies Träume um ein besseres Leben haben mich berührt. Die Tatkraft der Nolans hat mich schwer beeindruckt. Ich habe die Geschichte mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen.

Eine absolute Empfehlung von mir.

Betty Smith

Betty Smith, geboren 1896, wuchs als Tochter deutscher Immigranten in armen Verhältnissen in Brooklyn auf. Mit ihrem ersten Ehemann zog sie nach Michigan, wo sie sich zwar nicht in die Universität einschreiben, aber doch an den dortigen Kursen teilnehmen durfte. Ihr erster Roman Ein Baum wächst in Brooklyn wurde 1943 sofort zum Erfolg. Betty Smith verfasste weitere Romane und Dramen, viele davon sind hochprämiert. 1972 verstarb sie in Shelton, Connecticut. Glück am Morgen wurde 1965 verfilmt, u. a. mit Richard Chamberlain.



 





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